Vorstellung: Alles auf Vernetzung

Video: VW Touareg (2018)

Erste Fahrt im neuen Touareg

VW legt den Touareg in der dritten Generation auf und setzt vor allem auf Connectivity und Vernetzung von Infotainment, Assistenz- und Komfortsystemen. Die größte Neuerung befindet sich demnach im Innenraum: Dabei handelt es sich um ein volldigitales Cockpit, bei dem die digitalen Instrumente und das Infotainment unter einem Glas eingefasst sind. Außen ist der neue Touareg moderat breiter und länger geworden. Das Plus an Außenlänge führt vor allem zu mehr Kofferraumvolumen. Das steigt von 697 auf 810 Liter. Trotzdem ist VWs großes SUV nun 106 Kilo leichter. Wie auch beim kleineren Tiguan gehen die Chromstreben des Grills nahtlos in die LED-Lichtsignatur der Scheinwerfer über. Die Seite präsentiert sich relativ glatt – doch das leicht abfallende Dach und die recht ausgeprägten Radhäuser lassen den kommenden Touareg kräftig wirken. Er steht auf der MLB Evo-Plattform, die auch Audi Q7, Bentley Bentayga, Porsche Cayenne und das Lamborghini-SUV Urus nutzen. Bei den Assistenten legt VW nach: Der neue Stauassistent bremst, lenkt und beschleunigt selbstständig bis 60 km/h, mit der Nachtsichtfunktion werden per Infrarot Menschen und Tiere erkannt und berechnet, wie hoch das Unfallrisiko ist. Das Handling des SUV soll mit Hinterradlenkung und einer Wankstabilisierung verbessert werden. Der VW Touareg mit Dreiliter-V6-Diesel ist ab 60.675 Euro bestellbar, der Benziner, der V8 und ein Plug-in-Hybrid folgen.

Innenraum: Ohne analoge Bedieninstrumente

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Das neue Interieur des Touareg kommt so gut wie ohne Schalter aus.
Im Innenraum erwartet die Passagiere eine Überraschung – allerdings nur gegen Aufpreis. Dann gibt es das volldigitale "Innovision"-Cockpit bei dem der 12 Zoll Bildschirm für die digitalen Instrumente und der 15 Zoll große Infotainment-Screen unter einem Glas stecken. Dabei ist das Cockpit auf den Fahrer ausgerichtet. Das neue Interieur kommt so gut wie ohne Schalter aus. Denn überall wo es sinnvoll ist ersetzen digitale Flächen herkömmliche Anzeigen und Bedienflächen. So werden beispielsweise die Klimaanlage und die Sitzheizung zukünftig nicht mehr durch Tasten vorgenommen. Dafür bleibt es beim analogen Lautstärkeregler. Das alles gibt es wie gesagt nur gegen Aufpreis, wer sich das Extrageld spart, bekommt das serienmäßige Cockpit mit analogen Instrumenten. Glasflächen, Echtholzapplikationen, Leder sowie Aluminium- und Chrom-Details dominieren den Innenraum. Die elektrisch verstellbaren Vordersitze stattet VW in Touareg Nummer drei mit optionaler Massagefunktion aus. Die Rücksitzlehnen lassen sich jetzt dreifach in der Neigung verstellen.

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Fahren: Ruhig, komfortabel und lässig

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Beim Touareg durften die Ingenieure zeigen, was sie drauf haben. Genau das haben sie getan und alles in den Touareg gesteckt, was gut und teuer ist.
Das Testauto stand bei der ersten Ausfahrt auf 20-Zöllern, besaß Luftfahrwerk und Allradlenkung (zusammen für 2850 Euro). Damit schlagen die Hinterräder unter 37 km/h im entgegengesetzten Winkel zu den Vorderrädern ein, über 37 km/h parallel. Der leer jetzt knapp unter zwei Tonnen wiegende Touareg fährt sich in dieser Konstellation betont mühelos, leichtfüßig und mit seiner leichtgängigen Lenkung für ein großes SUV sehr handlich. VW spricht davon, dass er im Durchschnitt je nach Ausstattung um etwa 100 Kilo leichter geworden ist – das ist zu spüren. Die Luftfederung spricht besonders auf lange Wellen weich an, im Comfort-Modus schwebt der Touareg sanft wogend durch die Gegend. Auf kurze Stöße reagiert das System allerdings etwas ungehaltener. Der ausgeruhte 286-PS-Diesel schüttelt die Kraft lässig aus dem Ärmel, klingt angenehm sonor, bei höheren Touren auch mal heiser und nur dann etwas lauter, insgesamt bleibt es sehr leise an Bord. Die Automatik reagiert wirklich nicht übertrieben schnell, aber geschmeidig. Das maximale Zuggewicht: 3,5 Tonnen. Da strahlen Besitzer von Boot oder Pferd.

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Ausstattung: Komfortextras, Assistenten und Pakete

Im neuen Touareg stecken laut VW, die meisten Assistenz-, Fahrdynamik- und Komfortsysteme, die jemals ein Auto der Marke hatte. Dementsprechend lang ist die Ausstattungsliste. Neu ist unter anderem die Nachtsichtfunktion "Nightvision", die per Infrarot Menschen und Tiere erkennt. Je nachdem ob es zu einem Unfall kommen kann, werden sie Rot oder Gelb markiert. Bremsen und Bremsassistent werden scharf gestellt, um bei einem Unfall schnell zu reagieren.
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Der Stauassistent bremst, lenkt und beschleunigt bis 60 km/h selbstständig.
Der Stauassistent bremst, lenkt und beschleunigt bis 60 km/h selbstständig, der Kreuzungsassistent reagiert auf Querverkehr vor dem Auto. Optional bietet VW außerdem eine aktive Allradlenkung, eine neue Wankstabilisierung und LED-Matrixscheinwerfer an. VW bietet neben der Basis drei Ausstattungslinien für das SUV an. "Atmosphere" setzt im Innenraum auf Holz und Naturtöne, bei "Elegance" bekommt man innen Metall und passende Farbtöne. Die Ausstattung "R-Line" ist wie üblich sportlich ausgelegt. Allen drei Ausstattungen ist gemein, dass der kleine Dachspoiler und die Seitenschweller in Wagenfarbe lackiert sind. Außerdem kommen mehr Chrom und trapezförmige Endrohrblenden zum Einsatz. Neu ist auch das Offroadpaket, bei dem zu den serienmäßigen fünf Fahrmodi noch vier weitere dazukommen sowie zwei Abschleppösen, ein größerer Tank (90 statt 75 Liter) und ein besserer Unterbodenschutz. Weitere Extrakosten fallen für Matrix-LED-Licht, das elektrisches Panorama-Schiebedach mit Sonnenrollo und das Dynaudio-Soundsystem mit 730 Watt und 14 Lautsprechern an. Insgesamt 13 Lackfarben stehen für das SUV zur Verfügung, neu sind die Metalliclacke "Aquamarinblau", "Tamarinden Blau" und "Juniper Green".

Kostencheck: So teuer ist ein Touareg 3.0 V6 TDI im Monat

AUTO BILD hat die monatlichen Kosten für einen VW Touareg V6 TDI SCR 4Motion (Listenpreis: 60.675 Euro, Stand 06/2018) zusammengetragen. An Fixkosten fallen für den nach Abgasnorm Euro 6d-TEMP sauberen VW 459 Euro Kfz-Steuer pro Jahr an (38 Euro im Monat). Die Haftpflichtversicherung für den VW Touareg V6 TDI SCR 4Motion belastet das Budget mit 719 Euro pro Jahr (60 Euro im Monat), für eine Teilkaskoversicherung muss man mit 897 Euro im Jahr rechnen (75 Euro im Monat). Eine für Neuwagen absolut empfehlenswerte Vollkaskoversicherung schlägt mit 1878 Euro per Anno zu Buche (157 Euro pro Monat). 450 bis 650 Euro (rund 46 Euro im Monat) sind zudem für Wartung und Reparaturen einzuplanen.
Bei einer jährlichen Laufleistung von 15.000 Kilometern werden für den im AUTO BILD-Test mit 8,5 l/100 Durchschnittsverbrauch gemessenen VW Touareg V6 TDI SCR 4Motion bei einem Kraftstoffpreis von 1,30 Euro (Diesel) rund 1657 Euro im Jahr für Sprit fällig – das sind 138 Euro im Monat. Summa summarum kostet der VW Touareg V6 TDI SCR 4Motion monatlich 282 Euro (bei Haftpflicht), 297 Euro (bei Teilkasko) oder 379 Euro (bei Vollkasko). Unberücksichtigt bei dieser Rechnung ist der angenommene Wertverlust, da er monatlich nicht spürbar ist.

Connectivity: Integrierte eSIM

Der Touareg hat seine eigene eSIM an Bord und ist somit immer online. Wer sich für das Innovision-Cockpit entscheidet, bekommt außerdem induktives Laden, App Connect, vier USB Ports und einen WLAN-Hotspot für bis zu acht Geräte dazu. Für die neue Touareg-Generation wurde das Infotainment aufgestockt. Für die Navigation bedeutet das: 3D-Karten, bessere Alternativrouten, häufig genutzte Strecken werden automatisch vorgeschlagen und auch bei nicht aktiver Navigation gibt es Stauwarnungen. Das sogenannte Hybrid-Radio vereint das reguläre Radio und Internetradio für bessere Qualität. Die mobilen Onlinedienste lesen Nachrichten vor oder blenden aktuelle Wetterdaten auf dem Zentraldisplay ein.

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VW Touareg
VW Touareg
VW Touareg
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VW Touareg im Gebrauchtwagen-Test

Motoren und Preise: Der V6-Diesel bleibt

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Zum Marktstart im Sommer 2018 bietet VW den Touareg ausschließlich mit einem Dreiliter-V6-Turbodiesel.
Zunächst bietet VW den Touareg ausschließlich mit einem Dreiliter-V6-Turbodiesel in zwei Leistungsstufen an: 231 oder 286 PS stehen zur Wahl. Der V6-Benziner mit demselben Hubraum und 340 PS wird im Herbst nachgereicht. Später soll ein V8-Turbodiesel mit 421 PS folgen. Den 367 PS starken Plug-in-Hybrid wird es zunächst nur in China geben, wann er auch bei uns angeboten wird, ist noch offen. Serienmäßig kommt der Touareg mit Allradantrieb und Achtgang-Automatik. Die Anhängelast beträgt 3,5 Tonnen. Der V6-Diesel mit 286 PS ist ab sofort bestellbar, die Preise starten bei 60.675 Euro.

Gebrauchtwagen: Touareg ab 23.000 Euro fahren

Die zweite Generation des VW Touareg hat den internen Code 7P und wird seit 2010 gebaut und serienmäßig mit Allrad, ab dem Facelift 2014 sogar mit Bi-Xenon ausgeliefert. Das Facelift erkennt man an den vier Chromstreben im Grill, die Vorfaceliftmodelle haben lediglich zwei. Der V8-Diesel und der Hybrid wurden 2015 eingestellt, mit dem Ende des V6-Benziners 2016 gibt es den Touareg nur noch als V6-Diesel. Rückrufe gab es wegen undichter Spritleitungen und Problemen mit den Pedalen. Beim TÜV fällt vor allem das solide Fahrwerk positiv auf. Nicht immer gut schneiden die Bremsen ab, außerdem neigt die zweite Generation des Touareg dazu Öl zu verlieren.
Wie ein großer Tiguan
Als Benziner ist der Touareg auf dem Gebrauchtwagenmarkt selten und dementsprechend teuer.
Auf dem Gebrauchtwagenmarkt fällt auf, dass günstige Vorfaceliftmodelle in der Regel einen hohen Kilometerstand haben, also viel gefahren wurden. Den V6-Diesel gibt es mit moderatem Kilometerstand für 23.000 Euro, der V8-Diesel ist ab 28.000 Euro zu haben, genauso viel wird für den Touareg Hybrid fällig. Benziner sind selten und dementsprechend teuer, mit 30.000 Euro für einen Gebrauchten muss man rechnen. Facelift-Modelle mit V6-TDI sind für 30.000 Euro zu haben. Weil sie bereits kurz nach der Modellpflege eingestellt wurden, sind der V6-Benziner (Gebraucht ca. 33.000 Euro) und der V8-Diesel (ca. 40.000 Euro kostet dieser als Gebrauchter) rar. Die Vorgängermodelle des VW Touareg dürften nach Einführung der neuen Generation noch günstiger werden. Allerdings sollte man beim gebrauchten Touareg die Folgekosten auf dem Zettel haben. Dazu finden Sie hier alle Tipps.

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VW Touareg III (2018): Test, Info, Länge, Preis, Bilder
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