Die Bundespolizei hat den am Flughafen Düsseldorf unter Personalmangel leidenden Sicherheitsdienstleister Kötter abgemahnt. Dies erfuhr airliners.de aus hochrangigen Sicherheitskreisen. Wegen der angespannten Mitarbeitersituation kam es an den Kontrolllinien des Airports im vergangenen Jahr immer wieder zu langen Warteschlangen.
Eine Sprecherin der Bundespolizei bestätigte der Nachrichtenagentur dpa die Informationen: "Ja, die Firma Kötter ist durch die Bundespolizei abgemahnt worden." Zu Details könne sich die Behörde aber nicht äußern. Laut unserer Quellen umfasst die mehrseitige Abmahnung diverse Punkte, darunter Ausbildung und Personalmangel.
Kötter-Chef "respektiert" das Schreiben
Kötter-Chef-Aviation Peter Lange zeigt sich im Gespräch mit airliners.de überrascht angesichts der Abmahnung der Bundespolizei: "Unsere Leistungskurve geht seit Oktober stetig nach oben. Wir bringen unsere Leistung - und das bestätigen sowohl Flughafenchef Thomas Schnalke als auch Vertreter der Bundespolizei."
Das ist klar, dass wir uns nicht freuen, aber wir respektieren das.
Peter Lange, Chef von Kötter Aviation
Für den Ansturm vor den Sommerferien Mitte Juli sieht sich der Unternehmenschef gewappnet: "Wir konzentrieren uns mit voller Kraft auf den Sommer und wollen schon so wie an Ostern und auch Pfingsten unsere Leistung bringen. Wir sind gut vorbereitet."
Zum Ferienstart will Kötter das Personal aufstocken
Kötter hatte erst vor Kurzem erklärt, man werde zum anstehenden Ferienstart in Nordrhein-Westfalen Mitte Juli rund 180 zusätzliche Kräfte an den Kontrollstellen am Düsseldorfer Airport haben. Davon seien 135 Kräfte bereits unter Vertrag, weitere Luftsicherheitsassistenten befänden sich noch in der Ausbildung.
Insgesamt steige die Belegschaft auf mehr als 1000 Männer und Frauen, von denen zu Spitzenzeiten bis zu 320 gleichzeitig im Einsatz seien.
Agello hilft in diesem Sommer aus
Dennoch kommen erneut Mitarbeiter eines Fremdunternehmens zum Einsatz: Agello, die am Flughafen Weeze die Sicherheitskontrollen durchführen, schickt sechs bis zwölf Mitarbeiter, die "ab Juli an ein bis zwei Kontrollstrecken unterstützen werden", so Lange.
Der bereits spekulierte Einsatz war zunächst vom Agello Betriebsrat abgelehnt worden, doch letztlich stimmte dieser einem neuen Vorschlag zu. Aus Sicherheitskreisen ist zu hören, dass Agello-Chef Sebastian Gileßen in Absprache mit Lange eine höhere Vergütung in Aussicht stellt.
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