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Karolin und Philipp Wülfing starten wieder in Richtung Amerika

Das Abenteuer geht weiter

Drensteinfurt

Nach ungeplant langer Pause geht es für Karolin und Philipp Wülfing nun wieder auf Tour. Aktuell noch mit Video-Arbeiten in Tunesien beschäftigt, starten die beiden Abenteurer Anfang Januar wieder in Richtung Amerika. Ihr Ziel: die komplette Durchquerung des Kontinents.

Dietmar Jeschke

Motor eingefroren: Damit das bei minus 28 Grad im kanadischen Winter nicht noch einmal passiert, haben Karolin und Philipp Wülfing für ihren Landrover „Willi“ eine Standheizung über den Atlantik geschickt. Und ein neues Fahrwerk, für die Tour in Richtung Südpol.
Motor eingefroren: Damit das bei minus 28 Grad im kanadischen Winter nicht noch einmal passiert, haben Karolin und Philipp Wülfing für ihren Landrover „Willi“ eine Standheizung über den Atlantik geschickt. Und ein neues Fahrwerk, für die Tour in Richtung Südpol. Foto: Philipp Wülfing

Eigentlich sollte es nur eine kurze Heimatvisite werde. Ein Besuch bei der Familie und ein paar Vorträge auf Messen und Offroad-Festivals. Dann, so der Plan, sollte es ruckzuck wieder in Richtung Kanada gehen. Aber daraus wurde erst einmal nichts. Nicht nur, weil „Willi“ – so hatten Karolin und Philipp Wülfing ihren Landrover-Oldie beim Start ihrer Expedition quer durch den amerikanischen Kontinent getauft – einen komplett neuen Motor braucht. Sondern auch, weil der kanadische Fachmann, mit dem die beiden Abenteurer ihr 27 Jahre altes Gefährt wieder flott machen wollten, unfallbedingt erst einmal ausgefallen war.

Und so wurden aus ein paar Wochen mittlerweile sechs Monate in der deutschen Heimat. Bis in dieser Woche. Denn da ging es für Karolin und Philipp Wülfing wieder auf Tour. Nein, vorerst nicht durch Amerika, sondern nach Tunesien. Denn da helfen sie einem befreundeten Geländewagen-Fachmann bei einem Video-Dreh in der Wüste. Ein wenig „offroaden“ im (geliehenen) Landrover inklusive, versteht sich. Nicht nur aus Spaß, sondern auch als gutes Training für die kommenden Abenteuer. Denn eines steht für die Beiden fest: Das am Rosenmontag 2016 gestartete vorhaben, mit dem zum Gelände-Camper umgebauten Oldtimer den kompletten amerikanischen Kontinent zu durchqueren, wird durchgezogen. Kurz vor ihrem Start in Richtung Afrika haben die Wülfings daher zwei große Kisten über den Atlantik geschickt. Der Inhalt: Ein generalüberholter Motor, ein neues Fahrwerk und noch einige notwendige Anbauteile. „Wir hatten damals ja so gut wie keine Ahnung und haben daher vor allem billige Teile gekauft. Aber die sind nun nach rund 60 000 Kilometern komplett durchgerockt“, berichtet Philipp Wülfing.

Die beachtliche Strecke haben er uns seine Frau – geborene Kracht, der ungeplant lange Heimataufenthalt wurde zwischendurch für die Hochzeit auf Haus Venne genutzt – in gut 16 Monaten zwischen Alaska, Kanada, den US, Mexiko und wieder zurück nach Kanada abgespult. Und zwar immer entlang der amerikanischen Westküste, weshalb die neue Route schon feststeht. Entlang der Ostküste soll es wieder nach Mexiko gehen. Und von dort aus weiter nach Südamerika. Das Ziel: die Antarktis. Auf dem Weg dorthin wollen die Wülfings dann auch noch den Amazonas und die Galapagos-Inseln besuchen – vorausgesetzt, sie dürfen ihren englischen Gelände-Oldie trotz Rechtslenker-Verbot durch Puerto Rico steuern. „Ansonsten wird der Wagen verschifft“, erzählt Philipp Wülfing.

Wer „dabei“ sein möchte, hat dazu natürlich auch in den kommenden anderthalb Jahren – so das grobe Zeitfenster – Gelegenheit. Denn über ihre Erlebnisse werden beide auch weiterhin in den WN und auf ihrem eigenen Youtube-Kanal „The Sunnyside“ berichten. Der nämlich macht das ganze Unterfangen dank stolzer 28 271 Abonnenten zusammen mit dem eigenen Merchandising-Shop finanziell erst möglich.

Arbeiten? „Ja, das hatten wir eigentlich vor“, berichtet Philipp Wülfing. Aber nachdem die ersten Job-Angebote in einem kanadischen Wintersportrevier gleich mit einem sechsmonatigen Arbeitsvertrag sowie Miete und Co. verbunden gewesen wären, haben beide ihr Augenmerk ganz auf die Vermarktung ihrer eigenen Geschichten gelegt. „Das hätte uns sonst sechs Monate lang nicht weitergebracht“, so Wülfing. Und „weiter“ soll es schließlich gehen – bis nach Patagonien. „Und wenn wir bis dahin laufen müssen“, lacht Karolin Wülfing. Aber soweit soll es nicht kommen. Denn: „Der neue Motor ist besser als neu“, sagt Philipp Wülfing. Und auch für die frostigen kanadischen Nächte ist dank einer neuen Standheizung gesorgt. Denn noch einmal buchstäblich einfrieren soll „Willi“ bei minus 28 Grad künftig nicht. In gut vier Wochen soll die Abenteuer-Tour durch Amerika fortgesetzt werden. Na dann: Gute Reise!