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Donald Trump

Trump hält mit Spannung erwartete Grundsatzrede zum Islam: «Vertreibt die Terroristen!»

President Donald Trump speaks during a bilateral meeting with Kuwait's Emir Shaikh Sabah Al Ahmad Al Sabah, Sunday, May 21, 2017, in Riyadh. (AP Photo/Evan Vucci)
«Dies ist kein Kampf zwischen verschiedenen Religionen.»Bild: Evan Vucci/AP/KEYSTONE

Trump hält mit Spannung erwartete Grundsatzrede zum Islam: «Vertreibt die Terroristen!»

Beim Gipfeltreffen in Saudi-Arabien beginnt nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump ein neues Kapitel in den Beziehungen mit der islamischen Welt.
21.05.2017, 16:0321.05.2017, 18:29
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Er bringe eine Botschaft von «Freundschaft, Hoffnung und Liebe», sagte Trump in seiner lang erwarteten Rede vor mehr als 50 Vertretern islamischer Staaten.

Trump versprach, dass die USA nicht versuchen würden, irgendjemandem ihre Art des Lebens aufzudrängen. Vielmehr streckten die USA ihre Hand «in einem Geist der Kooperation und des Vertrauens» aus.

Trump erklärte den Kampf gegen den Terrorismus zu einer «Schlacht zwischen Gut und Böse». Es handle sich nicht um eine Schlacht zwischen Religionen oder Zivilisationen, sondern um eine Schlacht zwischen «barbarischen Kriminellen» und «anständigen Menschen».

Der US-Präsident rief die Teilnehmer des US-islamischen Gipfels in Riad auf, ernsthaft gegen die «Krise des islamistischen Extremismus» vorzugehen. Die Staaten im Nahen Osten könnten nicht auf die USA warten, «um den Feind zu zerschlagen».

«Vertreibt sie!»
Donald Trump

Trump will mit den islamischen Staaten eine Allianz schmieden, um den Extremismus auszumerzen. «Wir sind nicht hier, um gute Ratschläge zu erteilen», sagte er in seiner Rede in der saudischen Hauptstadt weiter. «Wir sind nicht hier, um den Menschen zu erzählen, wie sie zu leben, was sie zu tun, wer sie zu sein oder wie sie ihren Glauben auszuüben haben.»

Vielmehr böten die USA ihre Partnerschaft an. Das Übel des Terrorismus könne nur gemeinsam überwunden werden. Die arabischen Staaten müssten sicherstellen, «dass Terroristen keinen sicheren Ort auf ihrem Staatsgebiet finden», sagte der US-Präsident. Er forderte: «Vertreibt sie!»

Salman weist Verantwortung zurück

Saudi King Salman, second right, invites U.S. President Donald Trump to sit during a meeting at the Gulf Cooperation Council Summit, at the King Abdulaziz Conference Center, Sunday, May 21, 2017, in R ...
US-Präsident Trump zusammen mit dem saudischen König Salman.Bild: Evan Vucci/AP/KEYSTONE

Der saudische König Salman hatte zuvor zum Beginn des amerikanisch-islamischen Gipfels jede Verantwortung der arabischen Staaten für die Verbreitung des Terrorismus bestritten. Der Iran sei die «Speerspitze» des Terrorismus, sagte er.

Der Islam sei eine «Religion der Toleranz und des friedlichen Zusammenlebens», betonte der König. Das iranische Regime, die schiitischen Huthi-Milizen im Jemen, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Al-Kaida und andere benutzten diese Religion als Vorwand für ihre kriminellen Machenschaften.

In Saudi-Arabien ist eine puritanische Interpretation des sunnitischen Islams Staatsreligion. Mörder werden mit dem Schwert enthauptet. Frauen müssen sich in der Öffentlichkeit verhüllen. Der schiitische Iran ist der Erzrivale des saudischen Königreichs. In Syrien und im Jemen unterstützen beide Staaten unterschiedliche Bürgerkriegsparteien. (viw/sda/dpa)

Ivanka und Melania Trump in Saudi-Arabien

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Ivanka und Melania Trump in Saudi-Arabien
Ivanka und Melania Trump sorgten im erzkonservativen Saudi-Arabien für Aufsehen.
quelle: epa/saudi press agency / saudi press agency handout
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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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MartinArnold
21.05.2017 17:47registriert April 2017
Nein Herr Trump. Sie bringen keinen Frieden und bekämpfen den Terrorismus nicht! Sicher nicht indem man für über 100 Mia. Kriegsmaterial nach Saudi-Arabien verkauft! Die Gewaltschraube wird sich hochschaukeln. Ein Pulverfass, gefördert von der US Regierung unter Trump! Und der König "schnorrt" sich raus und schiebt den schwarzen Peter Iran zu!
Doch Gleich und Gleich gesellt sich gern. Genau solche Machthaber die die Welt nicht braucht! Ohne die es der Welt viel besser gehen würde!
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Gummibär
21.05.2017 18:24registriert Dezember 2016
Eine ganz gefährliche Rede. D.Trump beschreibt den Iran als die Quelle allen Islmaischen Terrorismus und das zwei Tage nachdem die iranischen Wähler einen gemässigten, reformzugänglichen Präsidenten wiedergewählt haben.

Oel auf die Mühle der Milliardenwaffengeschäfte mit Saudiarabien und leider
Oel auf die Mühle der Hardliner im Iran.

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Islamist_terrorist_attacks
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Randen
21.05.2017 20:28registriert März 2014
Botschaft von Freundschaft und Liebe. Mit Waffen für 350 Milliarden. Total durchgeknallt 🤦‍♂️
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