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Rietberg

Stadt weist Lkw-Verkehr den Weg

Rietberg (ssn) - Rietberg nimmt an dem Projekt „Effiziente und stadtverträgliche Lkw-Navigation für NRW“ teil. Der Rat hat der Verwaltung jüngst den Auftrag erteilt, die Kooperationsvereinbarung mit dem federführenden Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) abzuschließen.

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In Industriegebieten – wie hier an der Konrad-Adenauer-Straße in Rietberg – sind Lastwagen ausdrücklich erwünscht. Aus beschaulichen Wohnsiedlungen oder engen Innenstadtgassen will man die rollenden Schwergewichte indessen möglichst heraushalten. Deshalb nimmt die Kommune am Projekt „Effiziente und stadtverträgliche Lkw-Navigation für NRW“ teil.
In Industriegebieten – wie hier an der Konrad-Adenauer-Straße in Rietberg – sind Lastwagen ausdrücklich erwünscht. Aus beschaulichen Wohnsiedlungen oder engen Innenstadtgassen will man die rollenden Schwergewichte indessen möglichst heraushalten. Deshalb nimmt die Kommune am Projekt „Effiziente und stadtverträgliche Lkw-Navigation für NRW“ teil.

Der Vorstoß setzt an einem neuralgischen Punkt an: Aktuelle Lkw-Navigationsgeräte werfen aufgrund fehlender, spezifisch kommunaler Informationen über Straßenbeschränkungen immer wieder Routen aus, die den Fahrer durch enge Gassen, Wohnsiedlungen oder auf Feldwege lotsen. Das Resultat – das mindestens Lärm, meistens aber langwieriges Manövrieren und im schlimmsten Fall das völlige Verkehrschaos beinhaltet – verärgert Anrainer wie Mann respektive Frau hinterm Steuer gleichermaßen.

Landesweites digitales Lkw-Routennetz soll Abhilfe schaffen

Doch auch die Kommunen gehören zu den Leidtragenden, wenn die Lebensdauer von Straßen, die für die rollenden Schwergewichte nicht ausgelegt sind, erheblich reduziert wird und so fortwährend kostspielige Erhaltungs- sowie Erneuerungsarbeiten durchgeführt werden müssen. Hinzu kommt die Umwelt- und Klimabelastung, etwa durch Treibhausgas-Emissionen. Abhilfe schaffen soll ein landesweites digitales Lkw-Routennetz, das von den Städten und Gemeinden über ein eigens dafür geschaffenes Online-Portal mit ortsspezifischen Daten gespeist wird. Mindestens benötigt werden Angaben zu optimalen Streckenverläufen im eigenen Zuständigkeitsbereich sowie Daten zu Gewichts-, Höhen-, Längen- und Breitenbegrenzungen und zu Lkw-Durchfahrtsverboten.

Weitere Restriktionen, so ist auf der Projekt-Internetseite zu lesen, lassen sich problemlos integrieren. Aktuell gehören 275 kommunale Partner der Kooperation an. Seit Mitte 2018 pflegen die ersten Städte und Gemeinden ihre Daten in das System ein. Der VRS stellt die Informationen auf dem Mobilitätsdatenmarktplatz des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur potenziellen Anbietern von Navigationsdiensten zur Verfügung. Endnutzer können seit Mitte 2019 davon profitieren, indem sie auf die entsprechenden Navigationskarten zurückgreifen.

System mit Daten füttern

Die Stadt Rietberg begrüße und unterstütze den Vorstoß zu 100 Prozent, betonte Bürgermeister Andreas Sunder. Es gelte nun, „das System von unten nach oben mit Lkw-tauglichen Routen zu füttern“. Den personellen Aufwand seitens der Verwaltung schätzt er dabei als äußerst überschaubar ein. Auf jeden Fall stehe er in einem äußerst günstigen Verhältnis zu dem Mehrwert, künftig hoffentlich fehlgeleitete Schwerlastfahrten verhindern zu können.

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