Nach Ansicht von DZ-Bank-Chefvolkswirt Stefan Bielmeier "sind die Folgen der Wahl - wie der Kandidat Trump - völlig unberechenbar". Einige von Donald Trumps Plänen seien radikal, viele nur rudimentär bekannt. "Die Unklarheit über die künftige Wirtschaftspolitik ist groß, die Finanzierung der Steuerpläne ungewiss und die Aussagen zur Handelspolitik lassen sogar einen Handelskrieg befürchten. Die Beziehungen zu Europa und zur Nato dürften sich eintrüben."
Wenn Trump seine Wahlversprechen tatsächlich umsetze und er ein spürbares Konjunkturprogramm für die US-Wirtschaft initiiere, sollte die US-Konjunktur zunächst profitieren und damit auch die wichtigsten Handelspartner. Mittelfristig dürfte der Politikentwurf von Donald Trump jedoch zu einer spürbar geringeren Wachstumsdynamik binnenwirtschaftlich wie global führen. Somit werde die zunächst negative Entwicklung an den Kapitalmärkten wohl kurzfristig überzeichnet sein, mittelfristig aber als berechtigt erscheinen.
Zudem könne Trump mit der vollen Mehrheit der Republikaner im Kongress nun theoretisch "durchregieren". Die Umsetzung der radikalen Pläne zur Ausweisung illegaler Einwanderer beispielsweise würde dann schon unmittelbar bremsend auf das Wachstum wirken, sagt Bielmeier. Massenweise Ausweisungen würden nicht nur die Zahl der Arbeitskräfte, sondern auch die der Verbraucher spürbar reduzieren. "Die Abgeordneten im Kongress dürften aber hoffentlich für gemäßigtere Gesetzesbeschlüsse sorgen", ergänzt der Experte.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/apo/sha
(END) Dow Jones Newswires
November 09, 2016 02:13 ET (07:13 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.