Zum Inhalt springen

Die neuen Cabrios der Saison 2017 Luxuriöse Ausfahrt

Cabrios sind Autos für schönes Wetter und für Genießer. Ihre Zahl steigt seit Jahren leicht. Die Autobauer haben auch für 2017 wieder neue Modelle entwickelt. Hier die Übersicht.
Mercedes-AMG bringt den GT Roadster und GT C Roadster auf die Straße

Mercedes-AMG bringt den GT Roadster und GT C Roadster auf die Straße

Foto: Daimler AG/dpa-tmn

Per Tastentipp öffnet sich das Verdeck und versenkt sich innerhalb weniger Sekunden im Heck. Sonnenstrahlen dringen ins Auto, der Fahrtwind kitzelt die Nase. Rund 2,1 Millionen Cabriofahrer in Deutschland genießen das offene Fahrgefühl. Tendenz leicht steigend. 2012 waren es nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) nur 1,9 Millionen offene Fahrzeuge.

"Mit einem Cabrio kann man ein bestimmtes Lebensgefühl wie Offenheit und Spaß transportieren, das zahlt sich positiv auf eine Marke aus", sagt Prof. Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management an der Fachhochschule Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach bei Köln.

Mercedes konnte in den vergangenen Jahren unter anderem so sein Image vom eher konservativen zu einem dynamischeren Hersteller wandeln. "Dadurch haben sich Marke, aber auch Fahrzeugbesitzer verjüngt", sagt Bratzel. Cabriofahrer seien meist Genießer und vorsichtige Fahrer, da sie keine feste und schützende Hülle umschließt.

Die Stückzahlen fallen im Vergleich zu geschlossenen Autos zwar gering aus. Aber: "Mit schicken Cabrios kann man Kunden ins Autohaus locken, viele Autofahrer verbinden damit Emotionen und Romantik. Auch wenn die meisten Interessenten später ein anderes Modell kaufen", sagt Paolo Tumminelli, Designprofessor an der TH-Köln. Cabrios erhöhen das Image einer Automarke, kosten aber natürlich bei der Entwicklung Geld."

Sieben Cabrios hat Daimler mit Mercedes, Smart und AMG dieses Jahr im Programm. So viel wie kein anderer Hersteller. "Cabrios sind Leuchtturmprojekte der Marke, sie bringen viel Fahrgenuss und sorgen für Emotionen", sagt Daimler-Chef Dieter Zetsche. Emotionalität werde immer wichtiger und für die Marke relevant, der Antrieb scheine bei Kunden immer weniger eine Rolle zu spielen.

Einen Trend zu deutlich mehr Cabrio-Modellen sieht Bratzel in den nächsten Jahren nicht. Auch Mercedes wird laut Zetsche künftig nicht noch mehr offene Modelle auf den Markt bringen. Zum Teil hängt das auch mit gesellschaftlichen Trends zusammen: "In unsicheren Zeiten greifen Autobesitzer lieber auf geschlossene, konkonartige Fahrzeuge zurück, die sie vor der Außenwelt abschotten und gefühlt mehr Sicherheit bieten als ein offenes Cabrio", sagt Bratzel.

Quizzen Sie mit: Maserati mal, was da fährt - das Luxusauto-Quiz

Dabei sei es egal, ob das Klappdach aus Stahl oder Stoff besteht. Außerdem bereiten offene Autos der Unterhaltungselektronik sowie den großen digitalen Bildschirmen Probleme - bei Sonneneinstrahlung lässt sich auf den Monitoren wenig erkennen, oder sie reflektieren die Strahlen und blenden.

Die wichtigsten neuen Cabrios im Überblick:

Frischluft-Audi: Der neue A5

Den überarbeiteten A5 gibt es seit März auch wieder als Cabrio zu Preisen ab 67.800 Euro.

Den überarbeiteten A5 gibt es seit März auch wieder als Cabrio zu Preisen ab 67.800 Euro.

Foto: Alexander Herold/Audi/dpa-tmn

Audi A5 Cabrio: Audis Mittelklasse-Coupé gibt es jetzt auch wieder ohne Dach. Seit März bietet das überarbeitete A5 Cabrio vier Passagieren Platz und Motoren zwischen 140 kW/190 PS und 260 kW/354 PS, darunter zwei Diesel.

Das dick gedämmte Verdeck öffnet in 15 Sekunden, der Kofferraum fasst zwischen 320 und 380 Liter. Preis: mindestens 44 000 Euro. Besonders stark: das S5 Cabrio mit einem Dreiliter-Sechszylinder und 260 kW/354 PS für 67 800 Euro.

Facelift für den BMW 4

Mit Motoren von 135 kW/184 PS bis 240 kW/326 PS zu haben: Das BMW 4er Cabrio für mindestens 46.800 Euro.

Mit Motoren von 135 kW/184 PS bis 240 kW/326 PS zu haben: Das BMW 4er Cabrio für mindestens 46.800 Euro.

Foto: Fabian Kirchbauer/BMW/dpa-tmn

BMW 4er Cabrio: Der BMW 4er bekommt ein Facelift. Im Vergleich zum Vorgänger verändern sich Frontschürze, Scheinwerfer und Heckstoßfänger. Serienmäßig leuchten nun Bi-LED-Lampen, das Navigationssystem Professional erhält eine überarbeitete Bedienoberfläche. Fahrwerk und Lenkung sollen beim sportlich ausgelegten 4er straffer geworden sein. Sechs Motoren zwischen 135 kW/184 PS und 240 kW/326 PS stehen zur Wahl, darunter drei Diesel. Preis: ab 46.800 Euro.

Schnell verschließbar: der Mazda MX-5 RF

Geschlossen wie ein Coupé: Der neue Mazda MX-5 RF besitzt ein elektrisch versenkbares, festes Klappdach.

Geschlossen wie ein Coupé: Der neue Mazda MX-5 RF besitzt ein elektrisch versenkbares, festes Klappdach.

Foto: Denis Meunier/Mazda/dpa-tmn

Mazda MX-5 RF: Der MX-5 ist der bisher meistverkaufte Roadster: Seit 1989 haben mehr als eine Million Frischluftfans zum leichten Zweisitzer gegriffen. Das neue Modell MX-5 RF besitzt ein elektrisch versenkbares und festes Klappdach. Es öffnet und schließt in 13 Sekunden. Der drehfreudige 2,0-Liter-Benziner mit 118 kW/160 PS hat mit den 1120 Kilogramm leichtes Spiel. Preis: ab 29.890 Euro.

Starker Auftritt für Mercedes-AMG

Doppelpack für Sport im Freien: Mercedes-AMG GT Roadster und GT C Roadster (r) zu Preisen ab 129 180 Euro (GT C ab 160.650 Euro).

Doppelpack für Sport im Freien: Mercedes-AMG GT Roadster und GT C Roadster (r) zu Preisen ab 129 180 Euro (GT C ab 160.650 Euro).

Foto: Daimler AG/dpa-tmn

Mercedes-AMG GT Roadster: Der neue Supersportwagen Mercedes-AMG GT Roadster leistet mit seinem Vierliter-V8-Biturbo 350 kW/476 PS, der GT C Roadster sogar 410 kW/557 PS. Von 0 auf 100 km/h geht es damit in 3,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 316 km/h. Durch das leichte Stoffverdeck ähnelt der Roadster optisch dem Coupé, das Verdeck öffnet in elf Sekunden. Überrollbügel und ein verstärkter Windschutzscheibenrahmen erhöhen beim Zweisitzer die Steifigkeit. Preis: ab 129.180 Euro (GT C Roadster ab 160.650 Euro).

Klassisch unterwegs mit dem Mercedes E-Klasse

Offen ab September: Das Cabrio der E-Klasse von Mercedes-Benz soll erst im Herbst auf den Markt kommen.

Offen ab September: Das Cabrio der E-Klasse von Mercedes-Benz soll erst im Herbst auf den Markt kommen.

Foto: Daimler AG/dpa-tmn

Mercedes E-Klasse: Platz für vier Erwachsene und einen sehr leisen Innenraum will das E-Klasse-Cabrio ab September bieten. Das Verdeck besteht aus vier Lagen Stoff, öffnet und schließt binnen 20 Sekunden. Ein spezieller Windschutzscheibenspoiler minimiert starke Luftgeräusche im Innenraum. Der Kofferraum fasst zwischen 310 und 385 Liter. Die Motoren leisten zunächst 135 kW/184 PS bis 245 kW/333 PS. Allrad ist optional. Den Preis hat Mercedes noch nicht mitgeteilt. Er dürfte bei etwa 54.000 Euro liegen.

Sportlich: Porsche 911 GTS Cabrio

Offen im Rennwagentempo: Der Porsche 911 GTS Cabrio soll über 300 km/h schnell werden können.

Offen im Rennwagentempo: Der Porsche 911 GTS Cabrio soll über 300 km/h schnell werden können.

Foto: Porsche/dpa-tmn

Porsche 911 GTS Cabrio: Die Sportwagenikone Porsche 911 gibt es dieses Jahr als besonders sportliches Modell GTS. Die 331 kW/450 PS des Cabrios werden entweder auf die Hinterräder oder auf alle vier Räder bei Carrera 4 GTS Cabrio geleitet. Mindestens 137.541 Euro kostet der über 300 km/h schnelle, offene GTS-Porsche als 2+2-Sitzer. Mit klassischem Targa-Bügel kostet der Elfer mindestens 144.919 Euro - inklusive Allradantrieb.

Von Fabian Hoberg, dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.