Wiesau
13.12.2018 - 16:51 Uhr

Albert Rupprecht will Lärmschutz-Gipfel

Der Bundestagsabgeordnete setzt sich dafür ein, dass das Terminal der Ziegler Group eher eine Lärmschutzlösung bekommt, als die Elektrifizierung der Bahnstrecke Hof-Wiesau vonstatten geht.

Fritz Holm, Michael Wachsmann und Albert Rupprecht im Gespräch über eine Lösung zum Lärmschutz.

Bei einer Stippvisite informierte sich der MdB über das Unternehmen am Wiesauer Standort. Prokurist Michael Wachsmann und zweiter Bürgermeister Fritz Holm fuhren mit dem Gast zuerst zum interkommunalen Gewerbegebiet, wo die Ziegler Group die erste von mehreren Logistikhallen baut. Wachsmann beschrieb das Projekt als Erweiterung der Wertschöpfungskette.

Den Erfolg der Gruppe führte Wachsmann darauf zurück, dass das Unternehmen vieles selbst in den Händen habe. Den Exportanteil des Sägewerks Betzenmühle bezifferte er mit 75 Prozent. Ein enormer Vorteil sei es, dass Ziegler rund 1000 Export-Container sein Eigen nenne. Damit sei schon einmal die Grundauslastung für das Terminal sichergestellt. "Mit dieser Menge können wir alles so optimieren, dass alles weitere ebenfalls gut ausgelastet ist."

Aus diesem Grund gebe es auch nie Leerläufe bei den Lkws. "Fahren die keine Container, dann transportieren sie halt Schnitt- oder Rundholz oder Hackschnitzel. Die Sparte Logistik sei gleichzeitig die Grundlage für das Wachstum im Sägewerk, erklärte der Sprecher. Ohne die Schiene könnten die entsprechenden Mengen gar nicht umgeschlagen werden.

Das größte Problem, das man in Wiesau habe, sei die Lärmbelästigung, weil man praktisch mitten im Wohngebiet sitze. Etwa einen Kilometer Schallschutzwände müssten gebaut werden, um hier Abhilfe zu schaffen. Alleine durch die Firma sei das nicht zu machen, erklärte Wachsmann. Er forderte für die Ziegler Group, dass sich daran auch die Gemeinde und der Bund, der die Hoheit über die Deutsche Bahn habe, beteiligen. Bisherige Gespräche mit der DB hätten nichts gebracht, klagten Wachsmann und Holm. Der Konzern vertröste immer auf die Elektrifizierung. Aber bis dahin würden sicher noch 10, 15 Jahre ins Land ziehen.

Rupprecht versprach, sich dafür einzusetzen auf politischer Ebene eine schnellere Lösung herbeizuführen. Er schlug ein Treffen mit allen Beteiligten in Wiesau vor. Dabei könne auch gleich verhandelt werden, wie der ehemalige Bahnhof barrierefrei gestaltet werden könne.

Der Abgeordnete sagte: "Die Elektrifizierung kommt auf jeden Fall, weil sie im Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf berücksichtigt und auch die Finanzierung gesichert ist." Es sei es sicher nicht einfach, den Lärmschutz von der Elektrifizierung der Strecke zu entkoppeln. "Aber einen Versuch ist es allemal wert." Wachsmann drängte auf eine kurzfristige Lösung.

Der Abgeordnete sicherte innerhalb der kommenden drei bis vier Monate einen Termin zu, den er persönlich koordinieren werde. Daran teilnehmen sollen auch die zuständigen Mitarbeiter der Deutschen Bahn. Es soll versucht werden, den Lärmschutz vorzuziehen. Wachsmanns Dank galt dem MdB für den Einsatz in Bezug auf die Elektrifizierung der Strecke Hof-Regensburg. "Davon profitiert nicht nur unser Logistikstandort, sondern die ganze Region."

Weiteres Thema des etwa einstündigen Besuchs war der akute Fachkräftemangel. Wachsmann erkennt allerdings im Personalbereich den Trend, dass junge, qualifizierte Leute aus den Ballungsräumen wieder zurück in ihre Heimat wollen.

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