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CDU macht sich stark für alternative Baustoffe bei öffentlichen Projekten

Geschrieben von Redaktion am . Veröffentlicht in Kommunalpolitik

cdu baustoffe1120AGSand und Kies aus inerten Bodenabfällen sollen für die Tauglichkeit für städtische Bauprojekte geprüft werden. Das schlägt die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Kamen vor. Foto: Alex Grün für KamenWeb.devon Alex Grün

Kamen. Der "grüne Wind", der im Zuge des Fraktionswechsels von Bündnis 90/Grünen-Mitglied Stefan Helmken zur CDU-Fraktion im Rahmen der Neukonstituierung der Ratsfraktionen für die Union vorhergesagt wurde, macht sich in ersten Bestrebungen bemerkbar. Die Fraktion möchte den Einsatz alternativer Baustoffe für öffentliche Bauvorhaben unter die Lupe nehmen.

Dazu soll zunächst eine fachliche Bewertung vorgenommen werden, um den Einsatz bei Bauvorhaben der Stadt Kamen zu prüfen. Auslöser für die Überlegung sei eine Pressemeldung über Sand gewesen, welcher in Heeren-Werve von der GWA aus inerten Bodenabfällen produziert wird und dem bautechnische Eigenschaften zugeschrieben werden, erklärt Helmken. Das Material solle für die Umsetzung städtischer Bauvorhaben genutzt werden. Vor allem im Straßen- und Kanalbau käme damit eine umweltfreundliche Alternative zu neuen Sanden zum Einsatz. Helmken: „Natürlich muss auch die Wirtschaftlichkeit mit betrachtet werden, doch insgesamt ist zunächst der Aspekt der Kreislaufwirtschaft Ausgangspunkt der Überlegungen“. Heinrich Kissing, Vorsitzender des Planungs- und Stadtentwicklungsausschusses, hält es ebenso für richtig, den Einsatz von Recyclingmaterial in Bauvorhaben der öffentlichen Hand zu prüfen, denn nicht nur in Deutschland gelange man bei Sand und Kies sukzessive an die Grenzen der natürlichen Gewinnbarkeit aus Tagebauen, was auch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe bestätige, so die CDU-Fraktion. Die Redewendung „wie Sand am Meer“ verliere ihre Bedeutung, denn der Rohstoff werde immer knapper. Dass bei der GWA im Kreis Unna vermeintlicher Abfall wieder zu Baumaterial werde, sei daher eine interessante Alternative. „Eine Änderung im Kreislaufwirtschaftsgesetz sieht seit Oktober diese Jahres vor, recycelten Produkten Vorrang zu geben", erklärt Ratsherr Helmken. "Bisher war die produktneutrale Ausschreibung in der Leistungsbeschreibung öffentlicher Bauvorhaben vorgegeben, künftig müssen beim Einkauf Produkte explizit bevorzugt werden, die rohstoffschonend, abfallarm, reparierbar, schadstoffarm und recyclingfähig sind, sofern keine unzumutbaren Mehrkosten entstehen“, so Helmken. Neben den Sanden möchte die CDU im Rat der Stadt Kamen auch den Einsatz weiterer Baustoffe prüfen, die ressourcenschonend hergestellt werden. Planungsausschussvorsitzender Kissing: „Auch recycelter Beton wird in der Bauwirtschaft diskutiert. Derzeit kommt der Einsatz von Beton aus recyceltem mineralischem Bauschutt in Deutschland auf maximal ein Prozent, obwohl die Ressourcen des Rohstoffes Sand sich weltweit weiter erschöpfen“. CDU-Fraktionsvorsitzender Ralf Eisenhardt: „Das Geschäftsmodell der GWA ist auf Grund der hohen Transportkosten in erster Linie im Kreis Unna selbst attraktiv". Soweit die Erzeugnisse für den vorgesehenen Verwendungszweck geeignet sind, solle "deren Verwendung auch bei uns unterstützt werden". Die CDU-Fraktion kündigt an, das Thema in ihre Arbeitsagenda aufzunehmen. Dazu könne im Planungs- und Stadtentwicklungsausschuss und im Eigenbetrieb Stadtentwässerung ein Gedankenaustausch mit den Fachleuten des Rathauses hinsichtlich der Umsetzbarkeit mehr Klarheit bringen.