Wardenburg - „Wir sollten jetzt anfangen – und zwar spritzig“, sagte Heide Behrens, Vorsitzende des Kreislandfrauenverbandes Oldenburg, in ihrer Begrüßungsansprache und zielte damit ab auf den Vortrag der Motivationstrainerin Beate Recker: „Was hat der Maserati mit den Landfrauen zu tun?“ Recker war Gastreferentin auf dem Abend der Kreislandfrauen, der am Freitag im Wardenburger Hof stattfand. Neben ihrem launigen Vortrag sorgten auch die „Sahneschnitten“ – Regina Schneider, Gesa Wichmann und Sonja Grotelüschen-Tschorr aus Großenkneten – mit Schlagern für ausgelassene Stimmung.

Landfrauen, das seien Frauen, die etwas bewegten, machte Heide Behrens deutlich. „Mit dem, was wir heute tun, entscheiden wir, wie morgen die Welt aussieht.“ Neben allen anderen Aktivitäten sei auch der Dialog zwischen Landfrauen und Nicht-Landfrauen ausgesprochen wichtig.

„Das Image – sie können gut kochen und backen, sind aber ein bisschen langweilig – wird den Landfrauen nicht gerecht“, betonte Recker in ihrem Vortrag und spiegelte den Gästen, wofür sie eigentlich in ihrem Alltag stehen: „Landfrauen können feiern, sie sind herzlich und leben eine Gemeinsamkeit, die ich aus der Stadt so nicht kannte“, so die Motivationstrainerin, die, wie sie erzählte, im Alter von 28 Jahren aufs Land gezogen ist. Mit vielen Anekdoten und Alltagsgeschichten, in denen sich die Frauen schnell wiederfanden, sorgte Beate Recker für viele Lacher. „Landfrauen sind frech, wild und wunderbar, und sie sind rasant“, sagte sie und lüftete damit endlich das Geheimnis, was denn nun ein Maserati mit den Landfrauen zu tun habe: „Leidenschaft kommt immer von Herzen“, zitierte sie den Werbeslogan der italienischen Autobauer und kam zu dem Schluss: „Der Maserati ist eine Landfrau.“

Landrat Carsten Harings hatte in seinem Grußwort den Vergleich zum Maserati aufgegriffen, kam allerdings zugunsten der Landfrauen zu dem Schluss: „Die Kreislandfrauen sind leistungsstark und – im Gegensatz zum Maserati – unverzichtbar. Das belegen zahlreiche Aktivitäten eindrucksvoll.“ Die Gesellschaft lebe ganz wesentlich vom Ehrenamt, ohne dies funktioniere eine Gesellschaft nicht“, hob er Einsatz des Verbandes hervor. Dem schloss sich der stellvertretende Bürgermeister Wardenburgs, Peter Kose, an: Gerade angesichts des Strukturwandels in den Dörfern, in denen die letzte Gaststätte, der letzte Laden als Kommunikationsmittelpunkt schließe, sei es wichtig, dass die Vereine und Verbände als Orte der Begegnung lebendig blieben.

Ina Janhsen, die neue Landesverbandsvorsitzende, nutzte den Autovergleich als Steilvorlage: „Bei den Strecken, die ich in meinem neuen Amt zurücklege, hätte ich gern einen Maserati“, gab sie zu. Wie einflussreich die Landfrauenverbände sind, machte sie mit einer Zahl deutlich: „Mit 500 000 Landfrauen deutschlandweit sind wir die größte Frauenbewegung des Landes!“