Braunschweig. Weil das Audimax saniert wird, müssen die Studierenden der TU Braunschweig umziehen. Die Vorlesungen finden in einem Zirkuszelt statt.

Vorlesungen im Zirkuszelt: Weil das Audimax der Technischen Universität Braunschweig saniert wird, werden einige Vorlesungen ab dem Sommersemester in Ausweichgebäuden gehalten. Einer der Ersatzhörsäle steht auf einer Rasenfläche: Das beheizbare und beleuchtete Zirkuszelt soll Platz für rund 800 Studierende bieten.

Studierende des Maschinenbaus sollen nicht auf die harte Hörsaalbank, sondern auf die runde Zuschauertribüne kommen. „Zwei Beamerwände und Tafeln ergänzen die Ausstattung“, heißt es in einer Mitteilung der Universität. „In der Nähe des Zelteinganges wird eine Containerlösung für die Cafeteria aufgebaut. Auch ein Toilettenwagen soll neben dem Zelt aufgestellt werden.“

Vorlesung im Zelt – Theorie statt Trapezkunst

Die Vorbereitungen seien abgeschlossen, die Generalprobe bei einer Abendveranstaltung habe tadellos geklappt, sagte eine Sprecherin der Uni. Für zwei Semester gibt es in der Manege keine Akrobatik am Trapez sondern eher theoretisches Basiswissen. „Grundlagen des Konstruierens“ heißt die erste Vorlesung am 8. April um 8 Uhr morgens.

Zum Sommer 2020 sollen die Bauarbeiten am größten Hörsaal der Uni abgeschlossen sein. Eine Tagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft diente als Härtetest für die rund 30 geplanten Lehrveranstaltungen. In dem Zelt mit 36 Metern Durchmessern werde es in den kommenden Monaten Regelungstechnik und Baustoffkunde statt Musik und Comedy geben, heißt es von der Uni.

Prüfungen finden auch in der Stadthalle und im Fußballstadion statt

Auf dem Universitätsgelände der Technischen Universität Braunschweig steht ein Zirkuszelt. Wegen Sanierungsarbeiten am Hörsaalgebäude müssen einige Vorlesungen dorthin verlegt werden.
Auf dem Universitätsgelände der Technischen Universität Braunschweig steht ein Zirkuszelt. Wegen Sanierungsarbeiten am Hörsaalgebäude müssen einige Vorlesungen dorthin verlegt werden. © dpa | Christophe Gateau

In den Pausen will das Studentenwerk nebenan Kaffee und Brötchen anbieten. Für die Prüfungen wurden laut TU auch die Stadthalle und das Stadion von Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig angemietet.

Mit der Sanierung im Audimax sollen brandschutztechnische Anforderungen umgesetzt und die Barrierefreiheit verbessert werden. Auch die Lüftungsanlage wird erneuert.

Zirkuszelt soll Namen bekommen

Einen Großteil der Kosten von 6,7 Millionen Euro trägt die Uni nach eigenen Angaben selbst. 900.000 Euro steuert das Wissenschaftsministerium in Hannover bei.

Da das Zelt noch keinen Namen hat, will die Uni zu Beginn des Semesters unter den Studierenden zu einem Namenswettbewerb aufrufen. (mein/dpa)