Toyota-Deutschlandchef warnt vor zu hohen Erwartungen an E-Autos

Toyota-Deutschlandchef Alain Uyttenhoven hat vor zu hohen Erwartungen an die Umweltfreundlichkeit batteriegetriebener Fahrzeuge gewarnt. „Jetzt werden große Hoffnungen in die Elektromobilität gesetzt, aber es ist ein Mythos, dass diese Technologie eine 100 Prozent nachhaltige ist“, sagte Uyttenhoven dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Rund 80 Prozent des Stroms weltweit werde nach wie vor unter Einsatz fossiler Brennstoffe produziert.

„Elektromobilität wäre sauber, wenn der Strom aus nachhaltigen Energiequellen käme. Das beste Beispiel ist hier Norwegen – der überwiegende Teil des Stroms kommt aus Wasserkraft“, so der Deutschlandchef des japanischen Autobauers. Auch die Produktion der Batterien sei kritisch zu betrachten. „Heute fährt weltweit nur ein Prozent der Autos mit reinem Batterie-Antrieb. Wenn die Zahl nun deutlich erhöht werden soll, wird man auch deutlich mehr Rohstoffe für den Bau der Batterien brauchen als derzeit. Man benötigt etwa 15 Kilo Kobalt pro Auto“, sagte Uyttenhoven. Hauptabbaugebiet sei der Kongo mit all den politischen und ökologischen Problemen, die dort herrschten. „Auch das muss man immer berücksichtigen, wenn man über die Umweltfreundlichkeit spricht“, so der Automanager.

Toyota setzt auf die Brennstoffzelle auf Basis von Wasserstoff. „Wasserstoff ist ein nahezu unendliches Speichermedium, denn Wasser gibt es fast unbegrenzt auf unserem Planeten“, sagte Uyttenhoven dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Im Gegensatz zu anderen alternativen Energien wie Wind und Sonne sei es immer verfügbar. „Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge stoßen kein CO2 aus und auch keine anderen schädlichen Gase wie Kohlenmonoxid und Stickoxide. Wasserstoff ist zudem transportierbar – im Gegensatz zu Strom, der etwa wegen fehlender Trassen nicht von der Nordsee nach Bayern gebracht werden kann“, so der Toyota-Deutschlandchef.

Foto: Stromtankstelle für E-Auto, über dts Nachrichtenagentur

 

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