Schwimmende Verbindung zweier Städte

Erstellt am 16. September 2022 | 04:57
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Am 12. September 1935 wurde die neue Rollfähre zwischen Klosterneuburg und Korneuburg eingeweiht.
Foto: Stadtarchiv
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Am 12. September 1935 nahm die Fähre zwischen Klosterneuburg und Korneuburg ihren Betrieb auf.

„Mit heurigen Tag könne nun wieder zwischen ,Neuburg-klosterhalben’ (Klosterneuburg) und ,Neuburg-markthalben’ (Korneuburg) so wie es seit Jahrhunderten notwendig und möglich war, Leut’ und Gut zum Vorteil und Nutzen beider Städte befördert werden. Und nun frohe Fahrt, heute und immerdar!“, mit diesen Worten begrüßte der damalige Klosterneuburger Bürgermeister Franz Eselböck am 12. September 1935 die neue Rollfähre.

Vorgängerin dieser damals hochmodernen Donaufähre war seit 1893 die sogenannte „Fliegende Brücke“ für den Personen- und Gütertransport. Im Februar 1929 wurde diese durch den massiven Eisstoß so stark beschädigt, dass eine Reparatur nicht mehr möglich war. In den folgenden Jahren konnten lediglich Personen mittels Motorboot die Donau queren.

Schlechte Wirtschaftslage in den 30ern

Die Vertreter beider Städte waren sehr darauf bedacht, möglichst bald eine moderne und allen technischen Anforderungen entsprechende Fähre zum Entstehen zu bringen. In der angespannten Finanz- und Wirtschaftslage der frühen 30er Jahre war dieses Vorhaben überdies eine willkommene Maßnahme, die hohe Arbeitslosigkeit zu bekämpfen.

Die projektierte Anlage nach dem Entwurf von Ing. Wobornik umfasste unter anderem zwei 22 Meter hohe Seiltürme auf den jeweiligen Donauufern, ein Tragseil von 47,5mm Durchmesser und einer Gesamtlänge von 570m (bis zu den Verankerungen) sowie das in der Korneuburger Werft konstruierte Fährschiff mit einer Plattform von 10x11 Metern und einer Höchstbelastung von 35 Tonnen oder 350 Personen. Das Seil wurde am 10. Juli 1935 aufgelegt und gespannt.