Unsere Erkenntnisse

Für die erste Überraschung in unserem Test ist denn auch gleich die Canon EOS R7 gut. So liefert die Kamera ein Dynamik-Verhalten, das wir in dieser Form noch bei keiner anderen Kamera sehen konnten: Sie verliert beim Abblenden und anschließendem Nachbelichten ihre Farben.



Die Dynamik selbst ist dabei ungefähr auf "Augenhöhe" mit der teureren Panasonic GH6. Aber offensichtlich ist die Kamera bei Log-Aufzeichnung so abgestimmt, dass dunkle Bereiche grundsätzlich mit weniger Farbinformationen beliefert werden. In einem normalen Bildprofil mag so ein Verhalten vielleicht sogar zur Bildästhetik beitragen, in einem hochdynamischen Log-Profil mit hochgezogenen Schwarzwerten, das erst nach der Aufzeichnung "entwickelt" wird, ist dies jedoch definitiv kein Vorteil.



Die FUJI X-H2s verkörpert neben der Canon das schiere Gegenteil. Sie kostet bei nahezu identischer S-35 Sensorgröße jedoch auch fast das doppelte der EOS R7. Doch dafür zeigt sie sich bei der Dynamik von einer besonders beeindruckenden Seite. Gegenüber der wiederum fast doppelt so teuren Vollformat-Nikon Z9 - unserem aktuellen DSLM -Spitzenreiter sofern man die Tico RAW Aufzeichnung nutzt - kann sie sich sogar noch einen hauchdünnen Vorsprung herausarbeiten. Selbst bei ETTR-9/-10 bleibt das Auge gegenüber den Konkurrenten in diesem Test noch am besten erkennbar - und sogar die Farben laufen dabei nicht aus dem Ruder. Das ist für eine S35-DSLM ein beeindruckendes Ergebnis, was ihr hiermit auch unseren aktuellen Referenzstatus für diese Kameraklasse einbringt.




Fazit

In Anbetracht dieser Ergebnisse haben unsere Dynamik-Betrachtungen nach wie vor eine gewisse Daseinsberechtigung, auch wenn wir schon irrtümlich wähnten, dass diese Aufnahmen im Laufe der Zeit immer unspektakulärer werden könnten. Das Gegenteil scheint nun eher der Fall zu sein:



Tatsächlich darf man vor der überraschenden Dynamik-Leistung der FUJI X-H2s seinen Hut ziehen. Mehr Belichtungsspielraum für Filmaufnahmen in einer hybriden Foto-/Video-APS-C Kamera bekommt man momentan bei keinem anderen Hersteller. Allerdings hat diese Leistung auch ihren Preis. Mit fast 3.000 Euro stellt FUJI in dieser Kameraklasse ebenfalls eine neue "Höchstleistung" dar.



Ganz anders überrascht dagegen Canon mit seinem Preiskracher EOS R7, der nicht nur beim Rolling Shutter und höheren 4K-Frameraten Zugeständnisse fordert - sondern auch bei der Dynamik eine bislang gänzlich unbekannte Limitierung einführt. Inwieweit man als Filmer mit diesem "Farbverlust" leben kann, muss jeder interessierte Käufer letztlich für sich selbst entscheiden.



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