Das österreichische Start-up für Batterieanalytik Aviloo bietet mit dem „Flash-Test“ ein neues Produkt an. Es soll den Zustand der Fahrbatterien von Elektrofahrzeugen in drei Minuten ermitteln und diesen in einem herstellerunabhängigen Report mit dem „Aviloo-Score“ ausweisen.
Der Test eignet sich laut Aviloo vor allem für Unternehmen, die an schnellen, kostengünstigen Lösungen interessiert sind – zum Beispiel Leasing-Unternehmen, Autohändler und Prüfgesellschaften. Der Flash-Test erfordere keine Testfahrt, eigne sich also auch etwa für die schnelle Überprüfung einer größeren Menge an Leasing-Rückläufern.
Der neue Flash-Test richtet sich vor allem an professionelle Anwender. Der bestehende Test für Endverbraucher, der jetzt Premium-Batterietest genannt wird, bleibt im Angebot – hier ist auch weiterhin eine Testfahrt nötig.
Beim Flash-Test muss die Aviloo-Box an die OBD-Schnittstelle (On-Board-Diagnose) angeschlossen und das Fahrzeug eingeschaltet werden, drei Minuten später liefert der Test das Ergebnis. Dafür werden mehrere Parameter gemessen: die Batteriehistorie (Lade- und Fahrverhalten), die Fahrzeugkommunikation, das Batteriemanagementsystem, die Leistungsfähigkeit der Hochvoltbatterie und das Niederspannungssystem. Diese historischen Daten und aktuelle Messwerte werden dann von firmeneigenen Algorithmen und Anwendungen analysiert und der Aviloo-Score erstellt. Werden substanzielle Risiken in der Batterie erkannt, gibt es einen sogenannten Red-Flag-Report.
Bei der Bewertung der Daten greife man auf die „bereits mächtigen Datenbanken des Unternehmens“ zurück, so Aviloo. Die Grundlage liefern die eigenen Messungen und die Realdaten aus den Testfahrten mit den Premium-Tests für Endkunden. Beim Flash-Test werden bereits erfasste Vergleichsdaten ähnlicher Fahrzeuge genutzt. Nikolaus Mayerhofer, Unternehmensgründer und Geschäftsführer, wirbt, dass der Flash-Batterietest „technisch alle Bedürfnisse unserer Kunden für eine schnelle Batterieanalyse erfüllt“.
Wie teuer der Flash-Batterietest für die professionellen Kunden ist, gibt Aviloo nicht öffentlich an. Der Premium-Batterietest kostet derzeit regulär 99 Euro. In der Einführungsphase mit Kooperationen – etwa mit dem TÜV Süd oder ADAC – gab es den Test vorübergehend für 49 Euro.
alupo meint
Das Auslesen kann man doch bei jedem Fahrzeug machen. Ich bekam meine Werte auch mal spontan von einem anderen Model S Fahrer auf einem Parkplatz ausgelesen. Das geht ganz flott.
Das macht aber bei erst knapp über 100.000 km noch keinen Sinn, da die Werte wie der Innenwiderstand nach so wenigen Kilometern selbstverständlich noch absolut top sind. Auch bei gut 80% Superchargeranteil und mit inzwischen sogar 140 kWp.
Nice to know, wenn man das Auto sowieso behält. Aber sehr wichtig, wenn man ein gebrauchtes BEV kaufen will.
michelken meint
Leider sind die Einführungsphasen bei ADAC und TÜV Süd seit dem Sommer vorbei. Es sollte hier also im Artikel nicht von 49 Euro Sonderpreis die Rede sein. Den gibt es derzeit nicht.
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis!
VG | ecomento.de
MAik Müller meint
Das BMS im Auto kennt ohnehin ALLE Daten. Trotzdem muss man die Hersteller ZWINGEN diese Daten auf dem sowieso vorhanden Display im Auto anzeigen zu lassen.
Torsten meint
Relevant wären die Innenwiderstände der Zellen und die Übergangswiderstände der Verbindungen. Das BMS kann nur zählen und mit BOL vergleichen…
MAik Müller meint
@Torsten was kann der externe Stick mehr als das interne BMS?
Torsten meint
vermutlich nix.
David meint
Naja, ist aber keine Rocket-Science. Kann ich mit Car Scanner im Taycan auch ermitteln. Aber, ja, solche Testverfahren werden in wenigen Jahren Standard sein.