Fiva – Dein Lächeln verdreht die Köpfe


Rapperin, Poetry-Slammerin, Moderatorin, Autorin, Label-Gründerin – Nina Sonnenberg aka Fiva hat viele Berufsbezeichnungen. Das Multitalent ist seit knapp 20 Jahren in der deutschsprachigen Rapszene aktiv, stand auf sämtlichen Poetry Slam Bühnen der Republik und hat ihre eigenen Radio- und TV-Sendungen. Was sie dabei antreibt? Ganz einfach: Musik. „Musik kann nie langweilig werden. Die Musik hört nie auf, sich weiterzuentwickeln und ist ein ständiger Motor“, so Nina. „Sie ist auch mein ständiger Motor.“

Das zeigt auch ein Blick auf Ninas Leben. Die Münchnerin ist 1978 geboren und wuchs in einer Zeit auf, in der Deutschrap im Kommen war. Alle in ihrer Umgebung rappten und Nina folgte ihrem Beispiel: „Das lief von Anfang an überraschenderweise stabil gut. Ich bin zwar kein Popstar, aber ich bin immer schon ziemlich eingespannt gewesen, zuerst in der Szene und danach dann mit dem Slam.“ Schon kurz nach ihrem ersten Freestyle-Auftritt 1999 als Fiva MC ging Nina mit MC Rene auf Tour, unterschrieb 2001 ihren ersten Plattenvertrag und veröffentlichte 2002 ihr Debütalbum Spiegelschrift.

Fast nebenbei belegte die sprachbegabte Nina, die schon immer viel geschrieben und gelesen hat, bei den deutschsprachigen Slam-Meisterschaften 2002 den dritten Platz im Einzelwettbewerb und gibt Spoken-Word- und Literatur-Workshops für Jugendliche. Ihre Arbeit als Autorin führte sie u. a. zum Poetry Festival Oslo (Norwegen), zum European Lebanese Rapfestival in Beirut, nach Israel und Palästina sowie nach Sibirien. Zwei von ihr moderierte TV-Sendungen wurden für den renommierten Grimme-Preis nominiert.

Dass Nina neben viel Talent aber auch ihren ganz eigenen Kopf hat und sich und ihre Musik nicht verbiegen lässt, zeigt dieser Schritt: Als ihrer Produktionsfirma die Demos für ihre neue Platte nicht gefielen, entschloss sich Nina, eigene Wege zu gehen und gründete mit DJ Radrum 2005 das Label Kopfhörer Recordings. „Es war hart, so abgewiesen zu werden. Da dachten wir uns, lass uns das selber machen“, so Nina. „ Ich wollte die Musik genauso machen. Ich kann keine Pophits schreiben.“

Eine richtige Entscheidung – mittlerweile hat Nina sechs Studioalben veröffentlicht und wird für ihre Musik von ihren Fans geliebt. Was sie sich für die Zukunft wünscht? Mehr Frauen im Musikbusiness. „Ich würde mir auf alle Fälle – nicht nur im Rap – wünschen, dass man einfach viel mehr Bands mit Frauen sieht. Da müssen aber die Frauen auch selbst was tun!“ Und in der männerdominierten Musikszene wird ein Lächeln eventuell nicht reichen, um die Köpfe zu verdrehen!
 

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