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Telsa-Fahrer verabschiedet sich von E-Auto nach 5 Jahren: Sein Fazit ist klar

17. März 2023 | Carina Dietze

Symbolfoto: Ein Tesla-Fahrer holt sein Model 3 ab.
(EFAHRER.com / MORITZ DIETHELM)Symbolfoto: Ein Tesla-Fahrer holt sein Model 3 ab.

Ein nun ehemaliger Tesla-Besitzer verabschiedet sich von seinem Model 3 nach fünf Jahren. Auf Reddit fasst er noch mal all seine positiven und negativen Erfahrungen, die er mit dem Stromer machte, zusammen. Sein neuer Wagen ist kein geringerer als der Audi Q4.

Nach fast fünf Jahren entschied sich der Reddit-Nutzer Run-The-Joules dazu, sein aus dem Jahr 2018 stammendes Model 3 LR RWD zu verkaufen. Zum Zeitpunkt des Kaufs sei er bekennender Musk- und Tesla-Fan gewesen, das habe sich inzwischen allerdings geändert. In einem ausführlichen Beitrag in Reddits "Electricvehicles"-Forum schrieb er seine Erlebnisse der letzten fünf Jahre nieder.

Der Beitrag ist als Reaktion auf den Erfahrungsbericht eines anderen ehemaligen Tesla-Besitzers gedacht. Dessen Post wurde einige Tage zuvor im "Electricvehicles"-Forum hochgeladen.

Run-The-Joules startet seinen Bericht mit den Vorteilen seines Teslas: Unter positiven Erfahrungen sei definitiv die Leistung seines Model 3 zu verbuchen. "Auf der Geraden ist er flott [...] und in den Kurven bleibt er auch bei aggressiver Fahrweise einigermaßen ruhig", so das Urteil des Ex-Tesla-Besitzers. Zudem sei das Fahren mit nur einem Pedal sehr angenehm gewesen. Er sei nicht gerade begeistert, in Zukunft wieder ein Bremspedal nutzen zu müssen. Auch die Tesla Mobile App habe ihn im Großen und Ganzen überzeugt – einige Ausnahmen folgen an späterer Stelle.

Auch den Kauf des Autopiloten habe er nicht bereut. Zum Zeitpunkt seines Tesla-Kaufes sei der Basis-Autopilot nicht im Fahrzeugpreis inklusive gewesen, weshalb er 5.000 Dollar extra gezahlt habe, erklärt das Forumsmitglied.

EFAHRER.com hat das Model 3 bereits früh getestet. Das Urteil des damaligen Tests sehen Sie im Video.

Der Tesla Model 3 im Test

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Autopilot war ursprünglich der wichtigste Kaufanreiz

Besonders der vom Fahrer ausgelöste automatische Spurwechsel, der Lenkassistent sowie die Abstandsregulierung hätten ihm gut gefallen. In den ersten paar Jahren sei die Technologie stetig besser geworden. Er bereue es immer noch nicht, das Auto und den zusätzlichen Autopiloten gekauft zu haben. Das Navigationssystem und die Ladeintegration seines Model 3 hätten ihn ebenfalls überzeugt. „Beides machte den Umstieg auf ein Elektroauto ziemlich einfach. Das Auto war in der Regel gut darin zu kalkulieren, wo ich anhalten und aufladen musste, und der Vorgang wurde mit der Zeit immer besser“, so Run-The-Joules.

Zudem lobt der ehemalige Tesla-Besitzer die Gesamtzuverlässigkeit des E-Autos, das Reifendrucksystem, das Kofferraum-Design und die allgemeine Erfahrung mit dem Stromer. Eigentlich wollte er zunächst kein Elektroauto, sondern kaufte das Auto hauptsächlich wegen des Autopiloten. Im Nachhinein sei er dann jedoch überrascht gewesen, wie gut ihm sein Tesla gefiel. So viel zu den positiven Erfahrungen.

Unbequeme Sitze, keine physischen Knöpfe, keine Anschlussmöglichkeiten für Apple Music und Co.

Es folgt seine Abrechnung mit all den Faktoren, die ihm an seinem Tesla nicht gefallen haben. Eines vorweg: Die Liste ist ziemlich lang.

So war der ehemalige Tesla-Besitzer enttäuscht von den Sitzen (zu unbequem), den Geräuschen im Innenraum („Das ist ein 60.000-Dollar-Auto und hat die Schalldämpfung eines Honda Civic, Jahrgang 1998!“) und den fehlenden Tasten für die Klimaanlage, das Licht, den Scheibenwischer und die Sitzheizung („Der Sprachassistent ist kein Allheilmittel.“).

Auch die fehlende Möglichkeit, Apple Music, Audible und andere Apps über das Tesla-Betriebssystem abzuspielen, habe ihn geärgert. Den Versuch, das ganze via Bluetooth zu verbinden, habe er ebenfalls schnell aufgegeben, da es eine „schreckliche Erfahrung“ gewesen sei. Die Schnittstelle des Stromers konnte den Reddit-Nutzer ebenfalls nicht überzeugen: „Die Schnittstelle des Autos wurde über ein halbes Jahrzehnt hinweg immer schlechter, weniger benutzbar und weniger sicher, da die Funktionen hinter mehrere Ebenen von Menüs verschoben wurden.“

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Teslas FSD-Funktion: "Ein verdammter Betrug"

So begeistert Run-The-Joules von einigen Funktionen des Autopiloten gewesen war, so sehr enttäuschten ihn die anderen: „Autopark ist langsamer, als wenn ich darauf warte, dass mein Partner entscheidet, was er zum Abendessen möchte“, urteilt der ehemalige Tesla-Besitzer. Auch die Navigation auf Autopilot sei tückisch. Beim Abbiegen versuche das System Kilometer vor der Abfahrt drei Spuren zu wechseln und hinter einem Lkw herzuschleichen.

Am meisten ärgert sich das Forumsmitglied jedoch über Teslas System für autonomes Fahren. Run-The-Joules ist sich sicher: “FSD – das ist ein verdammter Betrug. Es wird nie und nimmer das liefern, wofür wir bezahlt haben.“ Er habe dafür bezahlt und lange über die Beta-Version verfügt. „Nein, ich glaube nicht, dass es das wert war, und es hat mich den letzten Rest an Vertrauen, den ich noch hatte, verlieren lassen.“

Zu guter Letzt kritisiert er die Tesla-Community: „Man kann ein Fan eines Produkts sein und gleichzeitig Probleme mit dem Produkt, dem Unternehmen oder der Unternehmensführung ansprechen“, meint der ehemalige Tesla-Besitzer. Diejenigen, die einen Kult um Tesla betrieben, seien auf lange Sicht ein Minuspunkt für das Unternehmen.

Telsa-Besitzer wechselt auf deutschen Stromer

Das Fazit des ehemaligen Tesla-Fahrers: "Ich bereue nicht einen Moment lang den Kauf des Autos [...] aber ich bereue den Kauf von FSD." Der Ersatz für sein Model 3 steht ebenfalls bereits fest – es wird ein Audi Q4. Zwar macht der Reddit-Nutzer keine genaueren Angaben dazu, welche Ausführung des Q4 er sich zulegen will, sicher ist jedoch: Bei dem Elektro-Audi handelt es sich um einen echten Kraftprotz.

So verfügt etwa der Audi Q4 e-tron 50 Sportback Quattro über 299 PS, knapp 500 Kilometer Reichweite und Allradantrieb. Im großen EFAHRER-Test stellte sich der SUV ebenfalls gut an. Besonders freuen dürfte den ehemaligen Tesla-Fahrer, dass das Zusammenspiel der Systeme wie aus einem Guss funktioniert.

Der Infotainment-Prozessor ist der gleiche, wie er in im großen SUV-Bruder Audi e-tron zum Einsatz kommt. So dürfte es Run-The-Joules hoffentlich schon bald leichter fallen, während der Fahrt seine Podcasts zu hören. 

Test Audi Q4 e-tron 40 Sportback

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