Auch der große 12,9-Zoll-Bildschirm eines iPad Pro ist für manche Aufgaben einfach zu klein. Wollen Sie eine Keynote-Präsentation, die Bedienung einer App oder ein Urlaubsvideo mehreren Personen zeigen, sollten die Inhalte deshalb auf einen größeren Bildschirm gelangen.
Apple bietet gleich drei Methoden, um ein iPad mit einem Computermonitor oder auch einem Fernseher zu verbinden: Sie können den iPad-Inhalt per Airplay bzw. Bildschirmsynchronsierung auf dem Mac oder Fernseher übertragen, ein Apple TV nutzen oder ihn per Kabel verbinden.
Methode 1: So nutzen Sie Airplay
Unterstützt das Abspielgerät Airplay, ist dies oft die komfortabelste Methode. Auch viele Smart-TVs bieten Airplay – hier eine Liste der verfügbaren Modelle. Sie haben zwei Optionen: die Nutzung aus einer App wie Youtube oder die sogenannte Bildschirmsynchronisierung.
Bildschirmsynchronisierung
Sie können Airplay besonders komfortabel über das Kontrollzentrum aktivieren. Rufen Sie dazu am iPad mit einer Streichbewegung nach unten das Kontrollzentrum auf und suchen Sie das Symbol für die Bildschirmsynchronisierung.
Nach dem Antippen erhalten Sie auch hier die Liste aller verfügbaren Airplay-Geräte angezeigt – etwa ein naher Smart-TV oder Apple TV. Wählen Sie das Gerät aus und die Anzeige wird automatisch gestartet – so als würden Sie das iPad mit einem Kabel an das Gerät anschließen.
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Airplay aus App starten
Bei einigen Apps können Sie Airplay direkt aus der heraus App starten, so finden Sie etwa in Apple Fotos die Option Airplay über den Sharing-Button. Wollen Sie ein auf dem iPad gefundenes Youtube-Video doch lieber auf dem Fernseher bzw. Apple TV sehen, tippen Sie in der Youtube-App auf das Sharing-Symbol in der Video-Ansicht und Sie erhalten dann eine Liste der Airplay-Geräte in Ihrem Netz angezeigt.
Sie können nun das gewünschte Gerät auswählen und die Übertragung startet sofort. Über die Option “Synchronisierung stoppen” beenden Sie die Übertragung.
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Methode 2: iPad per Kabel mit Monitor oder Fernseher verbinden
In einem Konferenzraum oder Hotel steht oft ein großer Monitor oder Projektor für Präsentationen zur Verfügung, längst nicht jeder aber unterstützt Airplay. Haben Sie ein passendes Kabel oder einen Adapter, können Sie Ihr iPad besonders einfach an einen Monitor anschließen.
Schon nach wenigen Sekunden haben Sie das iPad-Bild auf dem Monitor oder auch TV-Gerät angezeigt. Besonders einfach gelingt dies bei den neueren iPad-Pro-Modellen mit USB-C und einem USB-C-Monitor. Verbinden Sie ein USB-C-iPad per Kabel mit einem USB-C-Monitor (bei Amazon), sollte sofort der Inhalt des iPad-Displays auf dem externen Bildschirm zu sehen sein. Weitere Einstellungen sind möglich.
Tipp: Ein iPad mit USB-C können Sie auch ausgezeichnet mit einem der verbreiteten alten Displayport-Monitore verbinden. Dazu benötigen Sie aber einen Adapter oder ein günstiges Displayport-auf-USB-C-Kabel. Das iPad läuft dann allerdings nur per Akku, beim USB-C-Monitor kann es zugleich aufgeladen werden.
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Bei einem iPhone mit Lightning-Schnittstelle ist ein zusätzlicher Adapter erforderlich, Apple bietet etwa für 55 Euro ein Lightning-Modell mit HDMI- und Lightning-Schnittstelle als Ausgang (die zweite Lightning-Schnittstelle ist für das Aufladen nötig). Die Auflösung ist hier allerdings auf 1080p begrenzt.
Apple
Konfigurationsmöglichkeiten gibt es fast keine: Nur über eine simple Systemeinstellung können Sie die Anzeige anpassen und etwa eine HDR-10-Option aktivieren. Diese Systemeinstellung ist übrigens unter iOS nur zu sehen, wenn ein Computermonitor mit dem iPad verbunden ist. Der Ton wird in allen Fällen mit übertragen.
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Methode 3: Das iPad mit dem Monitor oder Fernseher per Apple TV verbinden
Die dritte von Apple empfohlene Methode, iPad-Inhalte auf große Bildschirme wie Fernseher oder Computermonitore zu bringen, ist der Weg über ein Apple TV. Dieses lohnt sich schon dann, wenn es sich um die Anbindung von nicht-smarten TV-Geräten ohne Verbindung zum Internet geht.
Tatsächlich können Sie auf einem per Apple TV angeschlossenem Fernseher ohne Probleme per iCloud Fotos betrachten, Youtube-Inhalte abspielen oder Ihre Keynote-Präsentation abspielen. Doch nicht jeder App-Entwickler macht sich die Mühe, Apples Streaming-Schnittstelle Airplay so zu unterstützen, wie Apple es macht.
Die meisten Apps bereiten beim Abspielen keine Probleme, Udemy beispielsweise ist bei uns auf dem großen Fernseher erst gar nicht gestartet. Wir haben Probe aufs Exempel gemacht und den gleichen Bildschirm nicht per Apple TV, sondern direkt über das HDMI-Kabel und den passenden USB-C-Adapter ans iPad angeschlossen – die App startete anstandslos, sogar der Ton wurde über die Lautsprecher des Fernsehers abgespielt.
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Wird das iPad zum Mini-Desktop?
Haben Sie eine zusätzliche Bluetooth-Maus und Bluetooth-Tastatur zur Verfügung, können Sie fast wie an einem Desktop-PC/Mac arbeiten – schließlich ist jedes günstige 24- oder 27-Zoll-Display weit ergonomischer als ein 11-Zoll-Bildschirm.
Müssen Sie beispielsweise mehrere Stunden ein Word- oder Excel-Dokument überarbeiten, kann ein solcher Aufbau recht sinnvoll sein. Es bleibt aber eine Notlösung. Vollständig ersetzen kann ein solcher Arbeitsplatz einen Mac nach unserer Meinung nicht, dazu hat iPadOS noch zu viele Einschränkungen – etwa beim bequemen Arbeiten mit mehreren Apps gleichzeitig. Ebenso ist die Nutzung einer externen Maus umständlich und ungewohnt.
Mac-Inhalte auf iPad-Bildschrim
Es geht auch umgekehrt: Sie können ein iPad per USB-C oder drahtlos mit einem Mac verbinden und es als externen Bildschirm für Mac-Inhalte nutzen – etwa weil Sie vor einem kleinen Macbook sitzen. Dazu tippen Sie auf dem Mac in der Symbolleiste auf das Symbol mit zwei Kästchen und wählen hier das iPad aus. Sie können zudem zwischen der Spiegelung des Mac-Bildschirms oder einer Erweiterung der Bildschirmfläche wählen.
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Das Haar in der Suppe: Schwarze Ränder
Videos und Fotos werden zwar auf dem externen Display im Vollformat angezeigt – das gilt aber nicht für anderen Inhalte wie Apps. In den meisten Fällen wird der iPad-Bildschirm dann nur gespiegelt – auf dem externen Monitor mit einer Auflösung von 1080p – und Sie und Ihr Publikum sehen breite schwarze Ränder.
Vor allem an einem großen High-End-Display fällt dies auf, weniger an alten HD-Monitoren. Die meisten aktuellen Desktop-Monitore haben nämlich ein Seitenformat wie 16:9 oft auch schon 21:9. Das interne Display eines iPads hat dagegen das Seitenformat 4,3:3 und zeigt den iPad-Bildschirm deshalb mit breiten bzw. sehr breiten schwarzen Rändern links und rechts. Das ist unschön, nur bei der Vollbild-Videoausgabe oder bei Präsentationen wird der komplette Bildschirm genutzt.
Problem Hardware und Auflösungen
Unterstützt werden so gut wie alle Desktop-Monitore, aber auch TV-Geräte und Projektoren. Dass es primär bei alten Projektoren aber immer wieder Probleme mit Adaptern geben kann, ist ein Problem, das wohl auch von vielen Macbooks vertraut ist. Nicht ohne Grund nutzen deshalb manche Bildungseinrichtungen mit iPads für Präsentationen ein Apple TV, das Sie zuverlässig drahtlos ansteuern können.
Was überrascht: Besitzen Sie ein iPad Pro mit Thunderbolt, also das iPad Pro 12,9″ (5. Generation) oder iPad Pro 11″ der 3. Generation können Sie es per Thunderbolt sogar am 6K-Monitor Apple Pro Display XDR nutzen (erhalten allerdings kein 6K-Bild).
Per Thunderbolt wird das iPad auch aufgeladen. Ein Unterschied: Beim Abspielen von Videos im Vollbildmodus wird über Displayport und USB-C 4K-Auflösung geboten, bei der Spiegelung des Bildschirms nur 1080p – immerhin mit 60 Hertz.
Über Lightning bleibt die Bildwiederholfrequenz dagegen auf lahme 30 Hertz beschränkt. Apples eigener USB-C-Digital AV Multiport Adapter unterstützt bei einem 4K-Monitor nur maximal 30 Hertz. Nur Adapter mit Unterstützung von HDMI 2.0 unterstützen angenehmere 60 Hertz bei 4K.
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Vorteil: Moderatoren-Ansicht bei Keynote und Powerpoint
Eine bildschirmfüllende Darstellung unterstützt aber nicht nur Videoplayer und iMovie, auch die Präsentationsapps Keynote und Powerpoint können ihn nutzen. Eine Präsentation wird als 16:9-Bild ausgegeben.
Hier haben Sie sogar weitere Vorteile: Starten Sie per Keynote und Powerpoint eine Präsentation, wird das externe Display als Ausgabequellen genutzt. Auf dem iPad sehen Sie dann die sogenannte Moderatoren-Ansicht und können die Slideshow gezielt steuern. So können Sie während der Präsentation auf dem iPad Ihre Notizen oder einen Timer einblenden. Diese Ansicht wird sowohl per Kabel als auch über die Bildschirmsynchronisation per Airplay geboten.
iMovie mit Vorschau-Funktion
Auch iMovie unterstützt die Aufteilung der Darstellung auf einen internen und einen externen Monitor. Hier können Sie den externen Monitor als Vorschaumonitor nutzen und auf dem iPad die Bearbeitung übernehmen. Sie haben so die Ergebnisse von Bearbeitungen sofort vor Augen und sehen etwa, wie der fertige Film auf einem TV-Gerät mit großem Display aussehen wird. Das interne iPad-Display ist schließlich nicht immer die beste Referenz. Auch dies funktioniert per Kabel und Airplay.
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Fazit
Der Anschluss externer Monitore kann in Einzelfällen sehr praktisch sein, sind externe Monitore doch günstig und überall verfügbar. Von Apple wird das Thema aber etwas stiefmütterlich behandelt.