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SPD-Vizechefs Kevin Kühnert bekommt mehr Stimmen als Hubertus Heil

Die SPD hat jetzt fünf Stellvertreter, damit wurde ein Duell zwischen Kevin Kühnert und Hubertus Heil vermieden. Die drei Frauen erhielten mehr Stimmen als die beiden Männer.
Kevin Kühnert: Zweitschlechtestes Ergebnis bei der Stellvertreterwahl

Kevin Kühnert: Zweitschlechtestes Ergebnis bei der Stellvertreterwahl

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FELIPE TRUEBA/EPA-EFE/REX

Serpil Midyatli, Landeschefin der SPD in Schleswig-Holstein, schnitt am besten ab und holte 79,8 Prozent. Die Brandenburgerin Klara Geywitz wurde mit 76,8 Prozent gewählt. Die Potsdamerin hatte an der Seite von Vizekanzler Olaf Scholz im Mitgliederentscheid um den Parteivorsitz für die Koalition geworben - und verloren. Die Saar-SPD-Chefin Anke Rehlinger holte 74,8 Prozent.

Serpil Midyatli bekam die meisten Stimmen bei der Abstimmung

Serpil Midyatli bekam die meisten Stimmen bei der Abstimmung

Foto: Odd ANDERSEN / AFP

Mit dem Ausbau der Führungsposten hatte die SPD-Spitze zuvor verhindert, dass es auf dem Parteitag zu einer Kampfabstimmung zwischen Juso-Chef Kevin Kühnert und Arbeitsminister Hubertus Heil kam. Bei dem Votum erhielt Kühnert nur 70,4 Prozent - aber immer noch mehr als Heil, der auf lediglich 70 Prozent kam. Mit Kühnert ist erstmals ein Juso-Chef auch Parteivize.

Heil holt schlechtestes Ergebnis der fünf Kandidaten

Ursprünglich war eine Reduzierung der Vizeposten von sechs auf drei vorgesehen gewesen - allerdings gab es für einen der drei vorgesehenen Plätze zwei Kandidaten, nämlich Heil und Kühnert. Zudem schien fraglich, ob die vorgeschriebene Frauenquote im Parteipräsidium eingehalten werden würde. Daher wurde der Vorschlag am Freitag auf fünf Stellvertreter geändert.

Am Nachmittag waren bereits Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans als Vorsitzende gewählt worden. Esken erhielt 75,9 Prozent der Stimmen, Walter-Borjans 89,2 Prozent. Damit steht erstmals ein Duo aus einer Frau und einem Mann an der Spitze der Sozialdemokraten. Esken und Walter-Borjans hatten sich im Mitgliederentscheid überraschend gegen Vizekanzler Olaf Scholz und Klara Geywitz durchgesetzt.

Am Abend sprach sich die große Mehrheit der etwa 600 Delegierten auch dafür aus, zunächst in dem Regierungsbündnis mit CDU und CSU zu bleiben. Die neue SPD-Führung will aber mit der Union über Nachbesserungen sprechen, dann soll der Vorstand entscheiden, ob es für eine Fortsetzung der Koalition reicht.

als/Reuters/dpa