Wearable für Remote-Medizin // Home Care

Erste FDA-Zulassung für mobile Herzüberwachung von Analog Devices

26. März 2024, 9:09 Uhr | mit Material von ADI (uh)
Home Care für Patienten mit Herzmuskelschwäche. Das frisch von der FDA zugelassene Medizingerät Sensinel von Analog Devices misst neun kardiopulmonale Parameter und hilft frühzeitig Herzkrankheiten zu behandeln.
© Analog Devices

Analog Devices hat die 510(k)-Zulassung der US-amerikanischen Gesundsheitsbehörde FDA für ein tragbares System zur Herz-Lungen-Untersuchung erhalten. Mit dem CPM-System Sensinel sollen Patienten mit Herzmuskelschwäche ihren Zustand remote und regelmäßig zu Hause überwachen.

Bei dem kleinen, tragbaren Medizingerät für Zuhause handelt es sich um ein Remote-System, das - am Körper angelegt - kardiopulmonale Messungen bei chronischen Herzkrankheiten wie zum Beispiel Herzmuskelschwäche durchführt. Es ist die erste FDA-Zulassung, die Analog Devices in seiner fast 60-jährigen Unternehmensgeschichte erhält.

Signalverarbeitung und KI für weniger Arztbesuche

Patrick O'Doherty, Senior VP Digital Healthcare bei ADI sagt: „Wir haben das CPM-System Sensinel entwickelt, indem wir unsere Technologie zur Erfassung von Vitaldaten und zur Signalverarbeitung mit kardiologischen Algorithmen kombiniert haben. Patienten mit kongestiver Herzinsuffizienz können ihren Gesundheitszustand tagesaktuell und präzise bestimmen". Laut O'Doherty eröffne das patientenzentrierte Medizinprodukt "vollkommen neue Marktchancen" für Analog Devices und verbessere gleichzeitig die Patientenversorgung, optimiere die Arbeitsabläufe der Ärzte und könne die Kosten im Gesundheitswesen senken.

Über 6 Millionen Amerikaner und 2,5 Millionen Deutsche leben mit Herzinsuffizienz, die Anzahl der Erkrankten steigt stetig an und belastet die Gesundheistsysteme stark. Insbesondere Krankenhausaufhenthalte sind mit 80 Prozent der Kosten ein wichtiger Faktor. Mit einer Remote-Messung der Vitaldaten Parameter läßt sich die Zahl der Krankenhauseinweisungen deutlch verringern. Bisherige Produkte mussten jedoch im Körper impalntiert werden, nicht-invasive Wearables lieferten oft nicht genügend sensitive und spezifische Daten für eine klinische Analyse. Die medizinische Datenqualität ist jedoch entscheidend, um kardiopulmonale Ereignisse wie Herzmuskelschwäche früh vorhersagen kann und Krankenhausaufenthalte zu vermeiden.

Analog Devices sensinel kardiopulmonal diagnose überwachung
© ADI

Remote-Herzdaten in medizinischer Qualität

Das CPM-System Sensinel soll kardiopulmonale Erkrankungen wie Herzinsuffizienz mit medizinischer Genauigkeit überwachen und Pflegeteams dabei helfen, chronische Erkrankungen frühzeitig aus der Ferne zu erkennen und richtig zu behandeln. Der Patient legt das einfach zu bedienende nicht-invasive Gerät zuhause an den Körper an, eine fünfminütige tägliche Untersuchung gilt als ausreichend. Sensinel misst neun spezifische kardiopulmonale Indikatoren: diastolische Herztonstärke, Herztöne, Herzfrequenz, relatives Tidalvolumen, Temperatur, Thoraximpedanz, Atemfrequenz, Körperhaltung und ein Einleitungs-EKG zur Messung von Herz-, Lungen- und anderen Funktionen. Diese Parameter können auf den Beginn eines kardiopulmonalen Ereignisses, wie z. B. einer Herzinsuffizienz, hinweisen.

Cloud-Anbindung zum Arzt

Die Analysendaten überträgt das CPM-Geräte automatisch über eine Mobilfunkverbindung in die Analog Devices-Cloud – und zwar, ohne dass der Patient eine eigene Internetverbindung benötigt. Anschließend werden die Daten auf der digitalen Plattform mit Hilfe der intelligenten Sensinel-CPM-Algorithmen von ADI weiter analysiert.

„Damit es auf Grund einer Herzinsuffizienz gar nicht erst zu einer Einweisung in ein Krankenhaus kommt, ist es für Ärzte von kritischer Bedeutung, physiologische Veränderungen bereits frühzeitig zu erkennen“, sagte Dr. Sean Pinney, Chefarzt der Kardiologie am Klinikum Mount Sinai Morningside in New York City. „Das CPM-System Sensinel von ADI ist eine hochpräzise und zuverlässige Lösung, die reproduzierbare Daten zur Verbesserung der prädiktiven Versorgung liefert."

Dr. Venu Gopinathan, ADI Fellow und Managing Director of Medical Products bei ADI fügt hinzu: „Unser neues kardiopulmonales Wearable ist so konzipiert, dass es sich nahtlos in die Remote-Pflege einfügt. Mit den physiologischen Messungen können Mediziner und Pflegende frühzeitig und ohne Informations-Overload klinische Entscheidungen treffen.“ (uh)


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