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400:10

Thailand: Parlament stimmt für Ehe für alle

Das südostasiatische Thailand rückt der Gleichbehandlung im Ehe-Recht einen Schritt näher: Fast einstimmig votierte das Unterhaus für die Ehe für alle.


Sujetbild: Schwules Paar in Bangkok (Bild: Piyarat Piyapongwiwat)

  • 27. März 2024, 10:12h 2 Min.

Thailand nähert sich als erstes Land Südostasiens der Ehe für alle an: Die Abgeordneten des Unterhauses stimmten am Mittwoch mit großer Mehrheit von 400 zu 10 Stimmen für die Legalisierung der Ehe gleich­geschlechtlicher Paare. Zwei Abgeordnete enthielten sich und drei stimmten nicht ab. "Heute hat uns die Gesellschaft bewiesen, dass sie sich um die LGBTI-Rechte kümmert", sagte der offen schwule Oppositionsabgeordnete Tunyawaj Kamolwongwat, der bereits seit einem Jahrzehnt für die Öffnung der Ehe kämpft.

/ martinaldro
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Ein Abgeordneter brachte eine große Regenbogen­flagge mit zur Abstimmung. Der Gesetzesvorschlag, der im Ehegesetz "Mann" und "Frau" durch geschlechtsneutrale Worte ersetzt, muss noch vom Senat verabschiedet und vom König unterzeichnet werden. Durch das Gesetz werden gleich­geschlechtliche Ehepaare auch bei Erbangelegenheiten und Adoption gleichgestellt. Bereits bei der ersten Lesung im Dezember hatte es eine große Mehrheit für das Vorhaben gegeben (queer.de berichtete). In Asien haben bislang nur Taiwan und Nepal die Ehe für alle anerkannt.

Obwohl Thailand für seine Toleranz gegenüber queeren Menschen bekannt ist, ist ein Großteil des mehrheitlich buddhistischen Landes konservativ. Die LGBTI-Community ist zwar weithin sichtbar, wird aber dennoch mit Diskriminierung konfrontiert. Aktivist*innen fordern seit längerem das Recht auf gleichgeschlechtliche Ehe und die staatliche Anerkennung von trans Menschen in Geschlechtseinträgen. Bereits jetzt hat Thailand Gleichbehandlungsgesetze, die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität verbieten.

2022 hatte das Parlament bereits einen ersten Anlauf für die Ehe für alle unternommen (queer.de berichtete). Aber das Gesetz wurde nicht weiter verfolgt, da das Parlament aufgelöst wurde, um den Weg für Parlamentswahlen im vergangenen Jahr zu ebnen. Vor der Wahl haben mehrere Parteien die Öffnung der Ehe versprochen. Auch der seit September 2023 regierende Ministerpräsident Sretta Thavisin sprach sich im Amt für die Gleichstellung aus. (AFP/cw)