Absatzeinbruch bei Großdisplays

Public Displays im Nachfragetief

25. März 2024, 9:17 Uhr | Lars Bube
© BullRun - AdobeStock

Während die Nachfrage nach öffentlichen Displays zum Ende des letzten Jahres weltweit betrachtet deutlich zurückging, entwickelte sich der Absatz in Westeuropa gegen den Trend recht stabil. Die vorsichtig positiven Prognosen für 2024 sind noch mit vielen Fragezeichen versehen.

Mit einiger Verzögerung haben die Auswirkungen der Inflation zum Ende des vergangenen Jahres auch den Markt für Public Displays erreicht. Dazu zählen hauptsächlich großformatige Displays für Einsatzgebiete wie Außenwerbung, Digital und Smart Signage, Firmenpräsentationen, Meetingräume, Infostelen, Sport- und Veranstaltungsstätten. Wie Omdia in seinem aktuellen »Public Displays Market Tracker« zusammenfasst, sanken die Auslieferungen solcher Displays zwischen dem 3. und 4. Quartal 2023 von 1,62 Millionen auf nur noch 1,37 Millionen Stück, was ein Minus von über 15 Prozent bedeutet. Besonders wenig gefragt war in den letzten drei Monaten des Vorjahres die wichtigste Kategorie der IFP/Touch-Displays, die inzwischen fast die Hälfte (45,2 Prozent) der Bestellungen ausmachen. Von ihnen wurden von Oktober bis Dezember 26 Prozent weniger verkauft als noch im dritten Quartal.

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Absatz nur in Europa stabil

Im Vergleich zu ihren internationalen Mitbewerbern kamen die europäischen Anbieter für öffentliche Displaylösungen in dieser schwierigen Marktsituation immerhin äußert glimpflich davon. In Westeuropa legten die Verkäufe im Schlussquartal laut den Analysten sogar leicht zu. Mit knapp 300.000 verkauften Einheiten stand hier am Ende sogar ein Wachstum von 4,8 Prozent gegen allgemeinen Trend zu Buche. Damit waren die Verkaufszahlen der entsprechenden Displaylösungen in den westeuropäischen Märkten über das Gesamtjahr recht stabil. Diese Entwicklung reichte allerdings nicht ansatzweise aus, um den meist drastischen Einbruch in den anderen Regionen nennenswert abzufedern.

Drastischer Einbruch in China

Omdia Public Display Shipments 2024 Regions
In China war der Einbruch besonders drastisch, aber auch in den USA läuft das Geschäft schlecht
© Omdia

Das größte Minus verzeichnete Omdia im inzwischen größten Absatzmarkt China, der aktuell von einer veritablen Immobilienkrise getroffen wird. Dort sackten die Bestellungen für öffentliche Displays auf 379.000 Einheiten ab. Im Vergleich zum vorherigen Quartal, in dem mit 566.197 verkauften Einheiten noch ein Rekordergebnis erzielt worden war, bedeutet das einen Rückgang um rund ein Drittel. Omdia führt diesen rapiden Nachfrageeinbruch im Wesentlichen auf umfassende wirtschaftliche Schwierigkeiten in China hin. Dort hatte es im Unternehmens- und Geschäftssektor zahlreiche Entlassungen gegeben, die von Kürzungen bei Budgets und Betriebsausgaben begleitet wurden.

US-Markt von Unsicherheit geprägt

Aber auch in den Vereinigten Staaten von Amerika entwickelte sich der Absatz deutlich schlechter als ursprünglich prognostiziert. Waren in den USA im dritten Quartal 2023 noch 335.017 Public Displays verkauft worden, gingen im Schlussquartal nur noch 270.000 Bestellungen ein. Damit verlor der nordamerikanische Absatzmarkt fast ein Fünftel (19,3 Prozent) seines Volumens. Auch hier waren dafür vor allem die wirtschaftlichen Verwerfungen und die damit verbundene Unsicherheit verantwortlich, aufgrund derer viele entsprechende Display-Projekte sowohl im Unternehmens- als auch im Bildungssektor verschoben oder ganz gestrichen wurden.

Asien: Weniger Nachfrage aus Indien

Nicht ganz so deutlich gingen die Verkäufe von Public Displays im Gebiet Asien und Ozeanien zurück. Dort sank der Absatz im vierten Quartal um 7,2 Prozent, lag mit 188.000 ausgelieferten Displays allerdings am Ende sogar unter dem Wert des ersten Quartals. Besonders schlecht liefen die Geschäfte den Marktforschern zufolge in Indien, dem größten Absatzmarkt der Region. Nach drei aufeinanderfolgenden Quartalen mit Wachstum sackten die Verkaufszahlen am Jahresende auf 88.000 Einheiten ab.


  1. Public Displays im Nachfragetief
  2. Vorsichtige Hoffnungen für 2024

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