BILD-Leser verzweifelt: 28 200 Euro für Harley bezahlt – da ging der Händler pleite
Und der Hersteller fühlt sich nicht zuständig
28 200 Euro für eine fette Maschine gezahlt, die kein Nummernschild bekommt. Was für ein Biker-Pech für Wolfgang Müller (54) aus Reinhardshagen (Nordhessen)!
Der gelernte Schweißer hat sein ganzes Leben als Facharbeiter geschuftet – zuletzt bei Mercedes. Das geht in die Gelenke! Unter anderem wegen Rheuma musste er seinen Job an den Nagel hängen – ist nun mit erst 54 Jahren Erwerbsminderungsrentner.
Trotz seiner angeschlagenen Gesundheit wollte sich der passionierte Motorrad-Fan vom Ersparten einen Traum erfüllen: eine neue Harley-Davidson. Die Maschine vom Typ „Fat Bob 114“ kostete stolze 28 200 Euro. Müller zahlte, doch dann ging der Harley-Händler in Kassel pleite.
Das Bittere: Die Maschine wurde zwar ausgeliefert, aber der Fahrzeugbrief liegt noch irgendwo im Tresor. Müller darf zwar auf der Maschine zur Probe sitzen, aber er kann sie nicht anmelden. Dazu ist der Brief nötig. Müller ist am Boden zerstört: „Der Fahrzeugbrief ist noch im Besitz des Herstellers, aber die wollen mir nicht helfen.“
Tatsächlich! Auf BILD-Nachfrage schreibt Harley-Davidson kalt: Müller solle sich an den Insolvenzverwalter des Kasseler Händlers wenden. Und weiter: „Harley-Davidson-Vertragshändler sind unabhängige, selbstständige Unternehmen und als solche für den Betrieb ihres eigenen Unternehmens verantwortlich.“
Nur ein Versuch, den Kunden abzuwimmeln?
Denn: Der vom Gericht bestellte Insolvenzverwalter teile Müller mit: Der Fahrzeugbrief ist noch im Besitz von Harley-Davidson. Doch der Konzern bestreitet das.
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Müller frustriert: „Ich kann mir die Maschine in der Garage weiterhin nur anschauen. Aber nachdem BILD den Fall aufgegriffen hat, ist wieder Bewegung in der Sache drin. Vielen Dank.“
BILD bleibt dran.